Erfurt. Ex-Oasis-Mastermind Noel Gallagher hat ein neues Album mit guten Songs, aber... Wir haben außerdem reingehört in die neuen Platten von Freekind und Parker Millsap.

Das Cover des Albums „Council Skies“ von Noel Gallagher's high flying Birds.
Das Cover des Albums „Council Skies“ von Noel Gallagher's high flying Birds. © Sour Mash/Membran

Die Radiokonzertversion des Oasis-Songs „Live Forever“ auf der Bonus Disc der Deluxe Edition fasst die Grundstimmung des vierten Albums von Noel Gallagher’s high flying Birds gut zusammen: im gefühligen Wohlklang umarmende Gitarren-Popmusik. Auf „Council Skies“ gibt es keine Rave-Experimente (außer ansatzweise „Pretty Boy“ vielleicht) wie zuletzt auf den EPs, dafür jede Menge Streicher und Johnny Marr (Ex-The-Smiths) bei drei Songs an der Gitarre.

Für „Open the Door, see what you find“ borgt sich Gallagher das Schlagzeug-Intro von ELOs „Don’t bring me down“ und zitiert sich mehrfach selbst: Man vergleiche etwa „Easy now“ mit „If I had a Gun“ von seinem Debütalbum. Es bleiben schöne, schwelgerische Stücke von einem der besten Songwriter seiner Generation – denen etwas die Dringlichkeit fehlt.

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Freekind überrascht mit Neunzigerjahre-Klängen

Das Cover des Albums „Since always and forever“ von Freekind.
Das Cover des Albums „Since always and forever“ von Freekind. © Butter 92/Broken Silence

Leichte Verwirrung beim ersten Hören von „Since always and forever“, dem Debüt des kroatisch-slowenischen Duos Freekind: Willkommen in den Neunzigern. Neo-Soul, R’n’B, und Old-School Hip-Hop bestimmen den Sound – sowie Jazz und eine gehörige Portion Gospel.

Doch wenn die studierten Jazz-Musikerinnen Nina Korošak-Serčič (Schlagzeug) und Sara Ester Gredelj (Piano, Gesang) loslegen (wie 2023 schon live in Erfurt) überwiegt das Staunen, wie gut und gar nicht altbacken ihr Konzept aufgeht; mit mutmachenden Songs, die auch mal an Erykah Badu, TLC oder Alicia Keys erinnern. Sogar Musik-Fans, die nicht auf Rap stehen, dürften hier beständig mit dem Fuß wippen.

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Parker Millsap probiert neue Dinge aus

Das Cover des Albums
Das Cover des Albums "Wilderness within you" von Parker Millsap. © Okrahoma Records/Thirty Tigers/Membran

Das sechste soll also das experimentelle Album von Parker Millsap sein. Was bedeutet: Der in Nashville lebende Musiker probiert auf „Wilderness within you“ verschiedene Stile und Produktionstechniken aus. Der Opener „Greetings and Thanks (Haudenosaunee Thanksgiving Address)“ ist mit Field Recordings, hier: Naturgeräuschen, unterlegt. Folkmusik von der Blumenwiese. „What you’ve shown me” indes ist Heartland-Rock à la John Mellencamp, „Half a world away” gar ein kratzbürstiger Elektro-Stampfer.

„By and by“ wiederum variiert wundervoll Beatlesharmonien und im Titellied singt Gillian Welch mit. Millsap bleibt dennoch meist beim folkig-rockigen Singer/Songwritertum und erkundet textlich die Verbundenheit zwischen Natur und Mensch. Ein ewig aktuelles, wenn nicht sogar überlebenswichtiges Thema, dem auch abseits der Aktionen der Letzten Generation ein gelungenes Album Aufmerksamkeit verschaffen könnte.

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