Berlin. Bill und Tom Kaulitz staunten bei den „Blind Auditions“ nicht schlecht: Woher nur kannten die beiden Brüder diesen besonderen Act?

Beinahe 20 Jahre ist es mittlerweile her, dass die Magdeburger Band Tokio Hotel mit ihrer Debüt-Single „Durch den Monsun” auf Platz eins der deutschen Charts stürmte. Der Startschuss für eine erfolgreiche internationale Karriere. Die vier Musiker sind ein musikalisches Phänomen. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass die beiden bekanntesten Gesichter der Band, die Zwillinge Bill und Tom Kaulitz, in der aktuellen Staffel von „The Voice of Germany” neben Shirin David, Ronan Keating und Giovanni Zarella auf den roten Drehstühlen Platz nehmen dürfen.

Mit ihrer vielseitigen Erfahrung sind die beiden ernst zu nehmende Konkurrenz, das wissen auch ihre Mitstreiter. Gegen Bill und Tom Kaulitz anzutreten, bedeute gegen deutsche Musikgeschichte zu batteln, erklärte Ronan Keating direkt zu Beginn der siebten „Blind Auditions” am Donnerstagabend. Für Shirin David ist Tokio Hotel „eine der ikonischsten deutschen Musikbands”.

Dass die beiden Bandmitglieder auch bei den Talenten sehr beliebt sind, zeigte sich am Donnerstagabend. Als eine der ersten betrat Sina die Bühne. Die 21-jährige Psychologiestudentin war früher ein „richtiger Tokio Hotel Fan”. Schon mit sechs Jahren habe sie für ihre Eltern „Durch den Monsun” performt. Den Beweis lieferte ein eingespieltes Video. Besonders Tom Kaulitz hatte es ihr angetan. Sie sei richtig enttäuscht gewesen, als Heidi Klum plötzlich auf den Plan trat, erzählte sie lachend im Interview.

„Voice of Germany“: Kandidaten trat bereits mit Bill und Tom Kaulitz auf

Bei „The Voice of Germany” ist die Chance, mit ihrem Crush zusammenzuarbeiten, auf einmal zum Greifen nahe. Vorausgesetzt, ihre Kindheitsidole wollen sie in ihrem Team haben. Mit ihrer Gitarre betrat Sina die Bühne und performte eine sehr klare Version von Taylor Swifts Hit „We are never ever getting back together”. Bill und Tom Kaulitz zögerten keine Sekunde und drehten sich um. In Sinas Stimme läge ein „eine glasklare Unschuld”, schwärmte Bill Kaulitz. Da könne man viel mit machen. Obwohl auch Boyzone-Sänger Ronan Keating seinen Hut in den Ring warf, entschied sich Sina herrlich unaufgeregt für Bill und Tom Kaulitz.

Eine enge Verbindung zu Band hat auch die zweite Sängerin, die es an diesem Abend in das Team der Zwillinge schaffte. „Wisst ihr, dass ihr schon mal meine Vorband wart?”, konfrontierte Angela Peltner die Kaulitz-Brüder nach ihrem erfolgreichen
Auftritt. Sie komme genau wie Bill und Tom aus Magdeburg und sei dort früher regelmäßig mit ihrer Band in einer Bar aufgetreten. Sie erinnere sich noch gut an den Auftritt des 14-jährigen Bill Kaulitz. „Du hast Nena gesungen”, rief sie ihm entgegen. „Bestimmt habe ich Nena gesungen. Ich bin der größte Nena-Fan”, entgegnete dieser lachend.

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Kaulitz-Brüder nutzten umstrittene neue Regel

Angelas Songauswahl, „Leuchtturm” von Nena, kam dementsprechend gut bei ihm an. Genauso wie ihre einzigartige Stimmfarbe, die Tom Kaulitz zu einem besonderen Kompliment bewegte. „Erinnert mich so an dich”, rief er seinem Bruder noch während des Auftritts zu. Ein klarer Grund zu buzzern – genau das, was sich Angela gewünscht hatte. „Euch wollte ich”, rief sie aufgeregt und entschied sich für die Zwillinge.

Ganz so klar wäre das Ergebnis bei Tatjana Falkners womöglich nicht ausgefallen – hätten sich die Zwillinge nicht der umstrittenen „Block”-Regel bedient. Diese ermöglicht es der Jury zeitgleich mit der Entscheidung für ein Talent, einen anderen Coach zu blockieren, um zu verhindern, dass er oder sie um den Teilnehmenden buhlen kann. Im Falle von Tatjana Falkner, für die sich eigentlich alle Jurorinnen und Juroren umgedreht hatten, blockierten Bill und Tom Kaulitz ihre Mitcoachin Shirin David. „Wer war das nur, wer war das nur?”, verdächtigte diese ihre Mitstreiter, als sich keiner zu dem Block bekannte. Tatjana hätte auf der Bühne so viel Energie gezeigt, „da hatte ich Angst vor Girl-Power”, erklärte Bill Kaulitz schließlich den „Block”, bevor er weiter Tatjanas Auftritt lobte.

Eine gute Entscheidung, wie sich nach dem Auftritt herausstellt. Tatsächlich hatte die Österreicherin, die als Straßenkünstlerin arbeitet, überlegt, in Shirins Team zu gehen, falls die Rapperin sich umdrehen sollte. Glück für Tom und Bill Kaulitz, die ihr Team an diesem Abend um drei tolle Sängerinnen erweitern konnten.