Hermsdorf/Suhl/Sömmerda. Nach der Massenkarambolage auf der A 71 nahe Suhl sterben am Sonntagabend bei Sömmerda zwei Menschen. Auf der A 4 fahren am Montag 17 Autos ineinander. Eine Frau stirbt.

Beim Mindestens sieben Menschen wurden bei dem Unfall schwer, zehn Menschen leicht verletzt, wie ein Sprecher der Autobahnpolizeiinspektion sagte. 17 Fahrzeuge waren beteiligt. Mehrere Menschen waren in ihre Fahrzeuge eingeklemmt. Zwölf Autos, drei Kleintransporter und zwei Lkw waren nach den Angaben ineinander gefahren.

Laut einem Sprecher war die Straße wegen Starkregens sehr rutschig. Das allein sei allerdings nicht der Auslöser für den Unfall gewesen. So sei auf der gegenüberliegenden Fahrbahn bei Bauarbeiten ein Teil der Fahrbahn neu asphaltiert worden. Durch den Starkregen habe sich eine Dampfwolke aus Asphalt und Wasser gebildet, die die Sicht beeinträchtigt habe. Zwei Rettungshubschrauber und mehrere Rettungsfahrzeuge waren vor Ort. Wie schon am Tag zuvor wurde ein Zelt aufgebaut, in das die Verletzten gebracht wurden, um schnell versorgt werden zu können. Von dort wurden sie in verschiedene Krankenhäuser gebracht.

Massenkarambolage auf A71

Am Sonntag hatten sich in Thüringen bereits zwei schwere Unfälle auf der Autobahn 71 ereignet, bei denen zwei Menschen starben. Wegen plötzlichen Hagels und Glätte waren am Mittag 45 Autos ineinander gefahren. Insgesamt wurden 32 Menschen verletzt, davon sechs schwer.Wenige Stunden später hatte sich am Sonntagabend auf der A 71 ein weiterer schwerer Unfall zwischen Sömmerda-Süd und Erfurt-Nord ereignet, bei dem zwei Menschen starben.Zwei weitere Menschen wurden schwer, zwei leicht verletzt. Nach Angaben eines Sprechers gab es zwei aufeinander folgende Auffahrunfälle, an denen sechs Fahrzeuge beteiligt waren.

Nach der Massenkarambolage auf der A 71 zwischen Suhl und Meiningen geht die Polizei von einem Schaden in Höhe von einer Million Euro aus. Laut Aussage der Autobahnpolizei seien die Unfallautos alle erst einmal auf einen zentralen Sammelplatz gebracht worden. Das wurde aber nach Recherchen unserer Zeitung dann doch nicht so gemacht. Da die an der Bergung der Fahrzeuge beteiligten Abschleppfirmen, die von ihnen abtransportierten Autos zumeist gleich auf das eigene Firmengelände gefahren haben.

Auch Lothar Wilinski war mit Abschleppfahrzeugen seiner Firma am Sonntag am Unfallort. Bei den Schwerverletzten und bei den Menschen, die auch mit leichteren Verletzungen erst einmal in Krankenhäuser und Kliniken behandelt werden mussten, seien die Fahrzeuge sichergestellt und bei den Abschleppunternehmen verschlossen abgestellt worden.

Gutachter hat sich Gesamtübersicht über Unfallgeschehen verschafft

Um Streitereien zwischen den einzelnen Abschleppfirmen zu vermeiden, gibt es in Thüringen eine Abschleppzentrale. Ziel der Polizei sei es gewesen, die Unfallstelle so schnell wie möglich für den Verkehr wieder freigeben zu können. Ein Gutachter soll sich einen Gesamtüberblick über das Unfallgeschehen verschafft haben. Versicherer haben das Regulieren von Schäden bei Massenunfällen für die Betroffenen vereinfacht. Grund dafür ist die meist unübersichtliche Situation.

Laut der Internetseite des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind bei Massenunfällen mindestens 40 Fahrzeuge beteiligt. „Wer den Unfall verursacht hat und wer wie viel Schuld trägt, ist häufig nicht zu ermitteln“, erklärt Tibor Pataki, Leiter der Abteilung Kraftfahrversicherung des GDV. Die neuen Regeln geben Unfallopfern mehr Sicherheit, die Schäden würden grundsätzlich in voller Höhe von den Kfz-Haftpflichtversicherern der beteiligten Fahrzeuge übernommen.