Erfurt. Im Oktober 2017 sollen mehrere Männer ein Restaurant in der Erfurter Michaelisstraße überfallen haben. Jetzt sind die Urteile gefallen. Die blieben aber deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Im Verfahren um einen brutalen Mafia-Überfall auf ein armenisch geführtes Erfurter Innenstadtrestaurant sind die Urteile gefallen. Die für Organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft Gera bestätigte MDR Thüringen, dass die Schuldsprüche bereits am Donnerstag vor dem Landgericht Erfurt gesprochen worden sind.

Der deutsche Hauptangeklagten wurde zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Sein Bruder, der als zweiter Rädelsführer des Angriffs gilt, bekam zweieinhalb Jahre Haft. Beide Urteile blieben deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die hatte fünfeinhalb Jahre für den einen und sechs Jahre für den anderen Bruder gefordert.

Alle Angeklagten wurden wegen Landfriedensbruch verurteilt

Drei weitere deutsche Angeklagte müssen ebenfalls in Haft. Sie bekamen Strafen zwischen knapp vier und zwei Jahren und drei Monaten. Nur einer der Beschuldigten Männer kam mit einem Jahr und einem Monat Bewährung davon. Alle Angeklagten wurden wegen Landfriedensbruch verurteilt. Bei einem der Angeklagten kam noch Verstoß gegen das Waffengesetz und bei einem anderen der Besitz von Drogen dazu.

Den Vorwurf der Bildung einer bewaffneten Gruppe sah das Landgericht Erfurt als nicht erwiesen an. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Gera wird eine Revision gegen die Urteile geprüft. Die Männer sollen am frühen Abend des 11. Oktober 2017 in der Erfurter Michaelisstraße das Restaurant überfallen haben. Dabei wurden damals der armenische Restaurantbetreiber und seine beiden Söhne verletzt. Alle drei traten in dem Prozess nicht als Nebenkläger auf.

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An dem Überfall waren nach Recherchen von MDR Thüringen deutlich mehr Männer beteiligt. Nach Zeugenaussagen und Bildern einer Überwachungskamera könnten es bis zu 20 Angreifer gewesen sein. Allerdings konnte das Thüringer Landeskriminalamt nur die sechs beschuldigten Männer identifizieren. Als Grund für den Überfall vermuten Ermittler einen Racheakt in einem seit Jahren schwelenden Konflikt zwischen zwei Clans der armenischen Mafia in Erfurt.

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red