Jena. Nach der Heimniederlage des FC Carl Zeiss Jena gegen die Würzburger Kickers ist der Schiedsrichter der Partie angegriffen worden. Gegen mehrere Fans wurde Anzeige erstattet. Der Verein entschuldigt sich beim Schiedsrichter.

Der Schiedsrichter des Drittliga-Duells zwischen Carl Zeiss Jena und den Würzburger Kickers Markus Wollenweber ist von einem aufgebrachten Fan attackiert und leicht verletzt worden.

Wie die Landespolizeidirektion mitteilte, haben Einsatzkräfte den Stuhlwerfer vom Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld gestellt. Dieser war kurz nach dem Spielende über den Zaun an der Tribüne geklettert und hatte einen Stuhl in Richtung des Schiedsrichtergespanns geworfen. Gegen ihn und weitere Fans sei Anzeige erstattet worden.

Jenaer Zuschauer waren nach der 3:4-Niederlage erregt ob der unterdurchschnittlichen Leistung des Schiedsrichter-Gespanns um Markus Wollenweber aus Mönchengladbach. Ordner des Vereins führten das Trio von Schirmen geschützt aus dem Stadioninneren, als der Täter binnen einer Sekunde über den Zaun kletterte und einen dort stehenden Stuhl in den Spielertunnel nachwarf. Dabei wurde ein Mitglied des Schiedsrichtergespanns getroffen.

„Nur durch das beherzte Eingreifen der Jenaer Polizei konnte hierbei Schlimmeres verhindert werden“, schreibt die Landespolizeidirektion. Allerdings ist auf den Fotos zum Vorfall kein einziger Polizist zu sehen. Stattdessen ist dokumentiert, wie der Tatverdächtige nach dem Stuhlwurf schnell zurück auf die Tribüne klettert.

Der Tatverdächtige habe sich durch Widerstand entzogen, schreibt die Polizei weiter. Im Nachgang sei es jedoch durch Fahndungsmaßnahmen gelungen, den Tatverdächtigen und „weitere sogenannte Fußballfans“ dingfest zu machen.

FCC verurteilt das Verhalten des Stuhl-Werfers

Der FC Carl Zeiss Jena äußerte sich am Sonntag in einer längeren Presseerklärung zu den Vorkommnissen. „Für unseren FC Carl Zeiss Jena und seine treuen Fans geht es um nicht weniger als den Klassenerhalt in der 3. Liga. Dass da die Nerven manchmal blank liegen und unglückliche beziehungsweise falsche Schiedsrichterentscheidungen ihr Übriges tun, darf dennoch keine Entschuldigung dafür sein, was sich nach Abpfiff der Partie in Jena zugetragen hat“, schrieb der Club.

Das Überschreiten der Zäune und Betreten des Innenraumes sei tabu, hieß es weiter. „Das gilt insbesondere für tätliche Angriffe. Und dabei ist es völlig egal, ob sich diese gegen Anhänger anderer Vereine, Ordnungskräfte oder wie am gestrigen Samstag die Schiedsrichter richtet.“

Wie der FCC zudem mitteilte, hatte sich Geschäftsführer Chris Förster nach der Begegnung bei Schiedsrichter Wollenweber persönlich entschuldigt.