Erfurt. Hohe Unfallgefahr durch E-Scooter? Fehlanzeige, sagt die Polizei. Wie viele Unfälle es 2022 in Thüringen gab und welche Promillegrenze bei diesen Rollern gilt.

E-Scooter sind nach Angaben der Landespolizei nur für einen sehr kleinen Teil der Unfälle auf den Straßen in Thüringen verantwortlich. „Aus Sicht der Thüringer Polizei geht von E-Scootern in Thüringer Städten kein erhöhtes Unfallrisiko aus“, so eine Sprecherin der Landespolizeidirektion.

Zwar hat die Anzahl der Unfälle, an denen Elektro-Roller beteiligt sind, den Daten nach in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen: 2019 hatte die Polizei 13 derartige Unfälle erfasst, im Jahr 2022 waren es schon 61 Unfälle. Gemessen daran, dass es aber in ganz Thüringen im vergangenen Jahr Zehntausende Verkehrsunfälle gab, stechen 61 Unfälle mit E-Scootern nicht heraus. Im vergangenen Jahr kam es laut Verkehrsunfallstatistik zu etwa 49.300 Unfällen im Freistaat.

Unfälle meist wegen Alkohol und anderer Drogen

Für die Mehrzahl der Unfälle mit E-Scootern sind deren Fahrer laut Polizei selbst verantwortlich. Im Jahr 2022 sei das bei etwa zwei Drittel dieser Vorkommnisse der Fall gewesen. „Dabei war die Einwirkung von Alkohol oder berauschenden Mitteln mit 14 Verkehrsunfällen eine Hauptursache“, sagte die Sprecherin. Bei 11 weiteren Verkehrsunfällen hätten die E-Scooter-Fahrer die Vorfahrtsregeln nicht beachtet.

Zu den meisten Unfällen mit E-Scootern komme es in den großen Städten. In der Regel sind diese Fahrzeuge nur dort in nennenswerter Zahl unterwegs. „Aber auch im ländlichen Bereich ereignen sich Verkehrsunfälle mit E-Scootern“, sagte die Sprecherin. Im Sommer 2019 sei in Stadtilm ein 80-Jähriger mit einem E-Scooter gestürzt und gestorben. Das sei der bislang einzige Verkehrsunfall in Thüringen gewesen, bei dem ein E-Scooter-Fahrer getötet worden sei.

Promillegrenze wie bei Kraftfahrzeugen

E-Scooter sind kleine elektrisch angetriebene Roller, die in der Regel aus zwei Rädern, einem Trittbrett und einem hohen Lenker bestehen. Damit die Fahrer von E-Scootern möglichst sicher unterwegs sind, empfiehlt die Polizei ihnen, helle Kleidung zu tragen, mit Licht zu fahren und Reflektoren zu nutzen.

„Alkoholgrenzwerte gelten genauso wie bei Kraftfahrzeugführern, da E-Scooter als Kraftfahrzeuge gelten“, sagte die Sprecherin. Die Polizei empfehle, diese Fahrzeuge nur nüchtern zu nutzen und dabei einen Helm zu tragen.

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