Mühlhausen. Bei einem Streit in Mühlhausen kommt ein 31-Jähriger ums Leben. Die Tatverdächtige ist eine 22-Jährige. Sie soll aus Notwehr gehandelt haben und befindet sich auf freiem Fuß.

Ein Mann wurde am Montagabend, kurz nach 20 Uhr, bei einer Auseinandersetzung in einem Mietshaus in der Mühlhäuser Schadebergstraße tödlich verletzt. Darüber informierte am Dienstagmorgen die Polizei. Nach deren Angaben handelt es sich bei der getöteten Person um einen 31-jährigen Mühlhauser. Er hat aus einem Streit mit einer 22-Jährigen schwere Verletzungen davongetragen. Es hat sich nach Auskunft der Staatsanwaltschaft um ein Stichwerkzeug, jedoch nicht um ein Messer gehandelt. Laut Polizeisprecherin Fränze Töpfer erlag der Mann in der Wohnung der Frau, die sich im Obergeschoss befinden soll, seinen schweren Verletzungen.

Die 22-jährige Tatverdächtige wurde Dienstagnachmittag, gegen 16 Uhr, wieder auf freien Fuß gesetzt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Frau in Notwehr gehandelt habe. „Der Totschlag als solches bleibt“, sagte Töpfer. „Aber die Frau hat dafür den Rechtfertigungsgrund der Notwehr. Ob es bei Notwehr bleibt, das muss das Verfahren klären.“

Tatverdächtige war ebenfalls schwer verletzt worden

Die 22-Jährige, die zuvor von dem Mann angegriffen worden sein soll, war am Abend der Tat ebenfalls schwer verletzt worden, konnte aber noch in der Nacht zum Dienstag, gegen halb drei, das Krankenhaus wieder verlassen. Am Vormittag wurde sie erstmalig vernommen. Die Ermittlungen zum genauen Tatgeschehen dauern an.

In der Wohnung im Obergeschoss hat sich der Streit zugetragen. Foto: Daniel Volkmann
In der Wohnung im Obergeschoss hat sich der Streit zugetragen. Foto: Daniel Volkmann © zgt

Das Mehrfamilienhaus befindet sich direkt gegenüber dem Kindergarten. Wie es zu der Tat kam und in welchem Verhältnis Täter und Opfer standen, darüber konnte auch Dienstagabend noch nichts Konkretes gesagt werden. „Sie kannten sich“, sagte Fränze Töpfer. Wie intensiv, ließ sie offen.

Die Obduktion dauerte den gesamten Dienstagnachmittag an. Sowohl das Opfer als auch die Frau sollen wohl unter Drogen gestanden haben.

Die 22-Jährige habe am Montagabend einen Nachbarn über das Geschehen informiert. Sie hat laut einer Sprecherin der Polizei, die um 20.27 Uhr informiert worden sei, blutverschmiert vor der Wohnungstür gestanden und habe Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper aufgewiesen.

Ein Anwohner der Schadebergstraße berichtet am Dienstagvormittag, dass er Montagabend durch das Blinken der Polizeiblaulichter vor seiner Wohnung auf den Einsatz aufmerksam geworden war. Ein Polizeiauto habe direkt vor dem Haus gestanden, die Türen seien geöffnet gewesen, kurz darauf sei ein zweiter Streifenwagen hinzugekommen. Alle Polizisten seien in das dreigeschossige Mehrfamilienhaus gerannt.

Noch Montagabend hätten Kriminalpolizei und Spezialkräfte des Landeskriminalamtes am Tatort Spuren gesichert.

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