Weimar. Bis vor Kurzem war ein Impftermin begehrter als ein Urlaub oder Konzerttickets. Doch in den vergangenen Wochen flachte das Interesse ab. Hoffnung macht nun das Ende der Sommerferien.
Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen rechnet damit, dass das Interesse an Corona-Impfungen in den Praxen niedergelassener Ärzte nach den Sommerferien wieder zunimmt. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Ständige Impfkommission die Impfung von 12- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen jetzt empfehle, wie die KV-Vorsitzende Annette Rommel auf Anfrage mitteilte. Eltern und Kinder könnten sich mit diesem Thema auseinandersetzen und Rat beim Arzt ihres Vertrauens einholen.
Zuletzt war in Thüringen die Zahl der Praxen, die Corona-Impfungen anbieten, deutlich gesunken. Aktuell impfen laut KV rund 600 niedergelassene Ärzte, darunter 518 Haus- und 30 Kinderärzte.
Ab sofort Auffrischungsimpfungen möglich
Noch im Mai hatten sich wöchentlich rund 1100 Mediziner in ihren Praxen an der Impfkampagne beteiligt. Beim Rückgang spielt nach KV-Einschätzung nicht nur die zunehmende Impfmüdigkeit der Menschen eine Rolle. Es gebe auch praktische Gründe. So lieferten die Impfstoffhersteller die Ampullen mit den nur begrenzt haltbaren Vakzinen in relativ großem Volumen. Bei zu wenig Impfwilligen fürchteten Mediziner, nicht alle angebrochenen Fläschchen aufbrauchen zu können. "Wenn Verwurf schon bei Bestellung droht, ist anzunehmen, dass Ärzte von einer Bestellung ganz absehen", sagte ein Sprecher. Zudem seien die Impfungen in den Praxen auch wegen der Urlaubszeit von Ärzten zeitweise unterbrochen gewesen.
Ab sofort sind in Thüringen zudem Auffrischungsimpfungen möglich. Das betrifft vor allem Menschen über 80 Jahre, Immungeschwächte und das Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen.
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In Thüringen waren bis Dienstag nach Zahlen des Robert Koch-Instituts 55,7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft, nur Brandenburg (54,9 Prozent) weist einen geringeren Anteil komplett Geimpfter auf. Im Bundesdurchschnitt liegt deren Anteil bei 60,5 Prozent der Bevölkerung.
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