Jena. Der Erfurter Kinderarzt Hans-Jörg Bittrich übernimmt erstmals das Amt des Vizepräsidenten im neu gewählten Ärzteparlament.

Ellen Lundershausen, HNO-Ärztin aus Erfurt, ist bei der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Kammerversammlung der Landesärztekammer (LÄK) erneut zu deren Präsidentin gewählt worden. Die 68-jährige Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und vierfache Mutter übernimmt das Amt damit für weitere vier Jahre.

Zum Vizepräsidenten wurde Hans-Jörg Bittrich, Kinderarzt am Helios-Klinikum in Erfurt, gewählt. Der Wunschkandidat von Lundershausen für das Amt erlangte die erforderliche Mehrheit allerdings erst im zweiten Wahlgang gegen den bisherigen LÄK-Vize Ulrich Wedding, Internist am Uniklinikum in Jena.

Letzterer wurde aber erneut zum Mitglied des Vorstandes gewählt. Als weitere Beisitzer setzten sich Claudia Rubisch, praktische Ärztin in Tiefenort, Anne Klemm, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Gera, Uwe Schotte, Facharzt für Chirurgie am Eichsfeld-Klinikum in Heiligenstadt, und der Orthopäde und Unfallchirurg Hubertus Große-Leege aus Erfurt durch.

Die 43 Mitglieder der Kammerversammlung der LÄK verstehen sich als Parlament der Thüringer Ärzte. Zu den Aufgaben gehören die Sicherung der Qualität in der medizinischen Versorgung, die Festlegung von Standards für die Weiter- und Fortbildung sowie die Aufsicht über die ärztliche Berufsausübung. In ihrem Fazit über die vergangenen vier Jahre hob Lundershausen die Übernahme der Fachsprachenprüfungen für ausländische Ärzte durch die Kammer hervor. In rund 40 Prozent der rund 600 Prüfungen fielen die Kandidaten dabei durch. Zur Bekämpfung des Ärztemangels forderte sie erneut mehr Medizinstudienplätze in Thüringen. Weiteres Thema bleibe die drängende Änderung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).