Berlin. Der Klimawandel wirkt sich auf die Zahl und Intensität von Wetterextremen und Naturereignissen aus. Warum Meerestiere darunter leiden.

In der südthailändischen Provinz Chumphon wurden am Donnerstag Tausende tote Fische entlang eines rund vier Kilometer langen Strandabschnitts entdeckt. Experten vermuten, dass der Klimawandel für dieses traurige Phänomen verantwortlich sein könnte.

Thailand: Planktonblüte als mögliche Ursache des Fischsterbens

Thon Thamrongnawasawat, stellvertretender Dekan der Fischereifakultät der Universität Kasetsart, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters", dass eine Planktonblüte das Fischsterben ausgelöst haben könnte. Die Blüte ist ein natürliches Phänomen, bei dem sich das Meerwasser braun, rot, grün oder trüb schwarz färbt. Durch die starke Vermehrung des Planktons sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser und die Meerestiere können ersticken.

Nach Angaben der örtlichen Behörden treten Planktonblüten in der Region ein- bis zweimal im Jahr, meist im Sommer aufgrund von Gezeiten- oder Windänderungen auf und dauern in der Regel zwei bis drei Tage. Das Phänomen ist also nicht ganz ungewöhnlich. Auch Thamrongnawasawat betont, dass Phänomene wie Korallenbleiche oder Planktonblüten seit Tausenden bis Zehntausenden von Jahren auftreten. Die erhöhte Häufigkeit sei jedoch auf die globale Erwärmung zurückzuführen.

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Fischsterben: Weitere Untersuchungen und Analysen geplant

Die örtlichen Behörden haben Meerwasserproben für weitere Untersuchungen und Analysen entnommen. So sollen die genauen Ursachen des Fischsterbens ermittelt und entsprechende Maßnahmen zum Schutz der lokalen Meeresumwelt ermöglicht werden.

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Nach Angaben des britischen Met Office waren die globalen Meeresoberflächentemperaturen im April und Mai die höchsten, die jemals in diesen Monaten gemessen wurden. Dieser Rekord wird sowohl auf das Auftreten des natürlichen Klimaphänomens El Niño zurückgeführt als auch auf den vom Menschen verursachten Klimawandel, der höhere Temperaturen sowohl in den Ozeanen als auch an Land begünstigt.

Videografik: Die Wetterphänomene El Niño und La Niña

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