Berlin/Erfurt. Thüringer Schüler wehren sich mit einer Petition gegen aus ihrer Sicht zu schwere Aufgaben in der Mathe-Abi-Prüfung. Auch in anderen Bundesländern regt sich Protest. Das Bildungsministerium sieht im Freistaat erst einmal keinen Grund zum Einschreiten.

Das Thüringer Bildungsministerium hat bisher keine Hinweise auf zu schwere Prüfungsaufgaben beim diesjährigen Mathe-Abitur. „Die ersten Rückmeldungen aus der Korrekturkommission zeigen, dass es bislang keine Auffälligkeiten gibt“, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag. Die Bedenken der Schüler nehme man aber sehr ernst. Thüringer Schüler sammeln derzeit Unterschriften für eine Online-Petition, mit der sie erreichen wollen, dass die Bewertungsmaßstäbe für das Mathe-Abi im Freistaat herabgesetzt werden.

Auch in anderen Bundesländern protestieren Schüler gegen aus ihrer Sicht zu schwere Prüfungsaufgaben - etwa in Bayern, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, dem Saarland, in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, und in Sachsen-Anhalt.

Abiturienten monieren eine Aufspaltung einzelner Aufgaben

In Thüringen haben nach Ministeriumsangaben 3884 Schüler in diesem Jahr das Mathe-Abitur geschrieben. In ihrer Petition monieren die Abiturienten eine Aufspaltung einzelner Aufgaben sowie teils zu umfangreiche Aufgabenteile. „Bei vielen Schülerinnen und Schülern wird es daher wahrscheinlich zu einem starken, aus unserer Sicht ungerechtfertigten Abfall der Leistungskurve im Vergleich zu den Halbjahresergebnissen trotz intensiver Vorbereitung und damit zu einer schlechteren Abi-Note kommen“, heißt es in der Petition.

Ein Sprecher des Bildungsministeriums sagte, man wolle zunächst den Notendurchschnitt und Rückmeldungen von den Fachlehrern abwarten, und dann entscheiden, ob die Aufgaben überprüft werden müssten. In Bayern und Niedersachsen kündigten die Kultusministerien an, die Prüfung zu überprüfen.

Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbands sieht bisher keine Anzeichen dafür, dass die Aufgaben zu schwierig waren. „Im Internet lässt sich Erregung sehr schnell mobilisieren. Deshalb sollten wir abwarten“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

Matheabitur: Schüler beklagen zu schwere Aufgabenstellung