Desenzano/Berlin. Schlangen, Aale und Fische: Wer im Gardasee schwimmt, kann dort allerlei Tieren begegnen. Diese Arten leben in dem See in Italien.

Dolce Vita – und das nur einige Autostunden von Deutschland entfernt. Der Gardasee ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen und zieht jährlich Millionen Touristen an. Kein Wunder: Er verbindet mediterranes Flair mit einem herrlichen Berg-Panorama und glasklarem Alpen-Wasser.

Doch nicht nur Italien-Urlauber fühlen sich am Gardasee wohl. Rund um und vor allem auch in ihm tummelt sich eine Vielzahl verschiedener Tiere. Während an Land vereinzelte Bären, Wölfe und Adler zu den imposantesten Gestalten gehören, tummeln sich im Wasser deutlich unbekanntere Arten. Unsere Liste zeigt, welchen Schlangen, Aalen und Fischen sie mit etwas Glück oder auch Pech beim Schwimmen im See begegnen könnten.

Schlangen im Gardasee: Sonnenanbeter und Schwimm-Profis

Rund um den Gardasee sind zahlreiche Schlangenarten beheimatet, darunter Vipern und Kreuzottern. Ins Wasser wagt sich allerdings nur eine Art: die Würfelnatter. Das "Reptil des Jahres 2009" gilt in Mitteleuropa als extrem selten und steht unter Schutz. Sie kann bis zu einem Meter lang werden, wobei die Weibchen deutlich größer sind als die Männchen.

Während es die Würfelnatter liebt, sich am Ufer zu sonnen, verbringt sie auch viel Zeit im Wasser und kann hervorragend schwimmen und tauchen. Vor ihr fürchten müssen sich Gardasee-Urlauber aber nicht: Laut "Nabu" ist die Schlange für Menschen völlig ungefährlich.

Die Würfelnatter ist die einzige Schlange, die im Gardasee lebt.
Die Würfelnatter ist die einzige Schlange, die im Gardasee lebt. © JMrocek/iStock

Aale im Gardasee: Der Fisch, der einer Schlange ähnelt

Sie mögen einer Schlange äußerlich ähneln, doch Aale sind Fische. Im Gardasee ist der Europäische Aal beheimatet – allerdings erst, seit ihn der Mensch dort eingeführt hat. Heute gilt die Art als vom Aussterben bedroht, wird aber nach wie vor als Speisefisch gefangen.

In der Regel wandern erwachsene Tiere, die bis zu in Extremfällen bis zu 80 Jahre alt, 120 Zentimeter lang und sechs Kilo schwer werden, zur Paarung in den Atlantik und sterben dort. Weil das Meer vom Gardasee aus wegen Dämmen nicht mehr erreichbar ist, gilt das für die dort heimischen Exemplare nicht.

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Fische im Gardasee: Kleine Zwiebelfische und große Hechte

Im Gardasee sind diverse Fischarten heimisch – kein Wunder, ist er doch der größte See Italiens. Viele der Fische werden gefangen und in den Restaurants rund um den See als Delikatessen angeboten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Fisch im See "trifft", ist damit deutlich geringer als im Lokal an der Uferpromenade. Unter anderen sind im Wasser diese Arten beheimatet:

  • Ukelei, auch Zwiebelfisch genannt: Der Ukelei wird nur 12 bis 15 Zentimeter groß und ist damit einer der kleineren Fische im Gardasee.
  • Karpfen: Auch der Karpfen, einer der wohl bekanntesten Fische Deutschlands, der sogar zahlreiche Stadtwappen ziert, ist im Gardasee heimisch. Die Tiere werden bis zu 40 Kilo schwer, in Ungarn wurde 2018 jedoch ein Rekordkarpfen mit einem stolzen Gewicht von 51,2 Kilo gefangen.
  • Döbel: Der Döbel gehört zu den Karpfenartigen und ist ebenfalls im Gardasee beheimatet. Er wird rund 40 Zentimeter lang, vor allem Jungtiere sind in großen Schwärmen mitunter an der Wasseroberfläche zu beobachten.
  • Hecht: Zu den größten im Gardasee vorkommenden Fischen gehört der Hecht. Er gilt als aggressiv und kann bis zu 150 Zentimeter lang und 20 Kilo schwer werden.
  • Gardaseeforelle: Sie wurde sogar nach dem See, in dem sie lebt, benannt: die Gardaseeforelle. Sie wird bis zu 50 Zentimeter lang, lebt vorwiegend in Wassertiefen von 100 bis 200 Metern und gilt als vom Aussterben bedroht.
Hechte sind die größten im Gardasee lebenden Fische.
Hechte sind die größten im Gardasee lebenden Fische. © mel-nik/iStock

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Schildkröten und Krebse: Was sich sonst noch im Gardasee tummelt

In Italien sind mehrere Schildkröten-Arten heimisch, die Europäische Sumpfschildkröte lebt auch im Gardasee. Anzutreffen ist sie aber eher in den Feuchtgebieten und Wäldern um den See als in ihm selbst.

Als Lebensraum haben sich inzwischen auch der Rote Amerikanische Sumpfkrebs und der Kamberkrebs den Gardasee erschlossen. Heimisch sind beide dort jedoch nicht. Sie gelten als invasive Arten, die EU führt beide auf der "Liste der unerwünschten Arten". Die Krebse werden rund 12 Zentimeter groß und sind nachtaktiv.

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Tiere im Gardasee: Sind sie gefährlich?

Grundsätzlich gilt: Im Gardasee leben keine Tiere, die für den Menschen gefährlich sind. Begegnungen können zwar sehr unangenehm sein – Hechte haben etwa scharfe Zähne und können tiefe Wunden hinterlassen. In der Regel sind die Seebewohner aber scheu und vermeiden die Nähe zu Menschen. Dem ungetrübten Badespaß im Gardasee steht, zumindest mit Blick auf die tierischen Bewohner, also nichts im Wege.