Cagliari. In manchen Restaurants leben Hummer bis zur Zubereitung in Aquarien. Eine Frau in Italien wollte das nicht mit ansehen – und reagierte.

Meeresfrüchte gehören an den italienischen Küsten auf jede Speisekarte. Während die einen sie als Delikatessen schätzen, kritisieren andere das Leid der Tiere, das durch Fang, Transport und Tötung entsteht. So werden Hummer beispielweise zum Teil lebend in die Restaurants geliefert und dabei mitunter für Tage auf Eis gelagert. Bis zu ihrem Verzehr leben sie dann teilweise in Aquarien und werden erst unmittelbar vor der Zubereitung getötet.

Das wollte eine schweizer Urlauberin auf der italienischen Insel Sardinien offenbar nicht mit ansehen. Als sie in ein Fischrestaurant einkehrte, weckte das dort vorhandene Aquarium schnell ihr Interesse. "Die Dame betrat unser Restaurant und war sofort beeindruckt von dem Aquarium, das wir am Eingang haben", zitiert die italienische Zeitung "La Repubblica" Antonio Fasolino, einen der Besitzer der Gaststätte.

Italien: Urlauberin rettet Hummer aus Restaurant

"Sie kam mir nicht wie eine fundamentalistische Tierrechtsaktivistin vor", erzählt er weiter. Die Dame habe schließlich ein Fischrestaurant betretet und dort auch gegessen. Was sie aß, daran erinnert sich der Italiener nicht mehr genau.

Während des Essens sei die Frau immer wieder aufgestanden und zum Aquarium gegangen, in dem sich zu diesem Zeitpunkt ein Hummer befand. Dann überraschte die Schweizerin Fasolino – und mit ihrer anschließenden Aktion wohl auch die meisten Gäste.

Hummer-Rettung in Italien keine Seltenheit

"Sie kam auf mich zu und fragte mich sehr freundlich, ob sie den Hummer kaufen könne, um ihn freizulassen", berichtet der Restaurant-Chef, für den die Aktion kein Problem war. Und so kurios sie auch anmutet – eine Seltenheit ist sie offenbar auch nicht. "Ich weiß, dass das auch in anderen Restaurants hier in der Gegend passiert ist", berichtet Fasolino.

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Von einer Kontroverse will er daher nicht sprechen. Es sei vielmehr eine spontane Geste gewesen – die sich die Urlauberin stolze 200 Euro kosten ließ. Das sei der normale Kilopreis für einen Hummer, so Fasolino. Das Tier wurde daraufhin in einen Eimer gelegt und die Frau warf das Tier ins Meer, während ihr Mann ein Video davon drehte. (fmg)