Berlin. Sag mir, was du guckst, und ich sage dir, wo du Urlaub machst: Set-Jetting. Reisen zu Filmschauplätzen trenden. Was 2024 angesagt ist.

Beim Reiseportal Expedia sind sie sich sicher: Rumänien wird 2024 ein Top-Reiseziel. Rumänien? Die Antwort ist einfach: Nächstes Jahr startet bei Netflix die zweite Staffel von „Wednesday“.

Die Comedy-Horror-Serie spielt zwar im US-Bundesstaat Vermont. Gedreht wird jedoch in den Karpaten. Unabhängig vom Streik der Schauspieler in Hollywood – auch deswegen wurden Dreharbeiten vermehrt nach Europa verlegt – ist die Wahl nicht abwegig.

Schließlich geht es um einen Ableger der Geschichten um die makabre „Addams Family“. Rumänien gilt wiederum als Heimat der Vampire. Der Hauptschauplatz der Serie, ein Internat, liegt in den Karpaten, in der Kleinstadt Bușteni. Und wer einmal dort war, weiß: landschaftlich ein Traum.

Urlaub an Drehorten: Millionen lassen sich von Filmen inspirieren

Millionen Urlauber lassen sich Jahr für Jahr von Filmen inspirieren. Set-Jetting, das Reisen an Orte, an denen Filme und Serien spielen oder gedreht wurden, lag schon 2023 im Trend. Und der wird 2024 anhalten.

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Jede Zweite und jeder Zweiter gab in einer aktuellen Trendumfrage von Expedia und FeWo-direkt an, schon einmal eine Reise zu einem Ort recherchiert oder sogar gebucht zu haben, den er oder sie aus einem Film oder einer Serie kannten. In Deutschland beeinflussen Filme und Serien, die für das Fernsehen (33 Prozent) oder für Streaming-Portale (22 Prozent) produziert werden, die Reiseentscheidung stärker als Instagram (30 Prozent), Facebook oder Tiktok (je 21 Prozent).

Der etwas andere Reiseführer: Die Storyline eines Films

Aufgrund des Suchinteresses und der Reisedaten traut sich das Portal eine Prognose für 2024 zu, eine Art Ranking für Set-Jetting:

  • Thailand, Drehort der dritten Staffel von „The White Lotus“
  • Rumänien wegen „Wednesday“
  • Die Mittelmeer-Insel Malta, weil sie die Kulisse für „Gladiator 2“ war
  • Paris, ein Evergreen des Tourismus; die Stadt ist der Rahmen für „Emily in Paris“
  • Schottland wegen „Outlander“
  • In London, Bath und Windsor in Großbritannien spielen neue Staffeln von „Bridgerton“ und „The Crown“
  • Südkorea gewinnt, weil „Squid Game“ dort spielt
  • In Griechenland wurde der neue Spionagethriller „Argylle“ gedreht
  • Australien lockt mit der Miniserie „Faraway Downs“ und dem„Mad Max“-Prequel „Furiosa“

Prinzipiell waren die Schauplätze von Filmen schon immer eine Inspiration. Die James-Bond-Reihe spielt mit der Exotik der Drehorte, mal Bahamas, mal Hashima Island, eine verlassene Insel in Japan, die spätestens nach „Skyfall“ zum Ausflugsziel wurde; ein Hotspot der Lost Places und für Hobby-Fotografen.

James Bond machte sie weltberühmt, und zum Weltkulturerbe gehört sie auch: die japanische Geisterinsel Hashima.
James Bond machte sie weltberühmt, und zum Weltkulturerbe gehört sie auch: die japanische Geisterinsel Hashima. © iStock | linegold

Auch das Reisen selber ändert sich beim Set-Jetting. Man folgt nicht dem Reiseführer, sondern der Storyline eines Films. Auch eine Art, seinen Urlaub mal ganz anders anzugehen.

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