Erfurt. Cyberattacken oder sicherheitsrelevante IT-Vorfälle. In Thüringen hat es im letzten Jahr 21 Fälle davon in Landesbehörden gegeben.

In den Landesbehörden in Thüringen hat es im vergangenen Jahr nach Angaben des verantwortlichen Staatssekretärs 21 Cyberattacken oder sicherheitsrelevante IT-Vorfälle gegeben. Die Angriffe seien größtenteils automatisiert abgewehrt worden. In keinem Fall seien Daten manipuliert, entwendet, gelöscht oder unbrauchbar gemacht worden, berichtete der MDR Thüringen am Samstag unter Verweis auf den für die Landes-IT verantwortlichen Staatssekretär Hartmut Schubert.

Alle Vorfälle seien bei der Polizei angezeigt worden. Es sei nicht davon auszugehen, dass Zugangsdaten gestohlen oder unrechtmäßig verwendet worden seien. Wesentliche Schäden seien ebenso nicht registriert worden.

Webangebote des Landes vorübergehend eingeschränkt gewesen

Sechs Mal sei 2023 versucht worden, Schad- oder Erpressungssoftware, sogenannte Ransomware, in die Thüringer Landessysteme einzuschleusen, um Behördendaten beispielsweise unlesbar zu machen. In vier Fällen seien Websites und Onlinedienste des Landes mit automatisierten Massenzugriffen attackiert worden, um Server zu überlasten. Dadurch seien Webangebote des Landes vorübergehend eingeschränkt gewesen, so seien etwa im April Websites des Innenministeriums und der Polizei attackiert worden.

Hacker versuchten im vergangenen Jahr außerdem dreimal, von außen in die Landessysteme einzudringen. Darüber hinaus habe es Phishing-Angriffe über Mail gegeben, um etwa Zugriffsdaten abzugreifen, IT-Bedrohungen bei Dienstleistern und behördeninterne Sicherheitsverstöße.

Auch einige Kommunen in Thüringen wurden 2023 Opfer von Cyberattacken, so etwa Bad Langensalza im Unstrut-Hainich-Kreis. Dort sind die meisten EDV-Systeme lahmgelegt worden, die Stadtverwaltung war teilweise nur unter erschwerten Bedingungen erreichbar. Auch auf die Internetseiten der Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön und Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden-Meiningen gab es Hackerangriffe.

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