Erfurt. Tauchausflüge mit schrecklichem Ende oder ein Einbruch in eine Eisdecke: Auch diese Fälle gehören zur Thüringer Bilanz der 2023 im Wasser Verunglückten.

Im letzten Jahr sind mehr Menschen in Thüringens Gewässern ertrunken als im Vorjahr. Die Zahl der Badetoten stieg von acht auf mindestens 13, wie eine Auswertung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ergab. Jeweils ein Kind im Alter von sechs bis zehn und im Alter von elf bis 15 Jahren waren darunter.

Vor allem Seen und Flüsse waren demnach 2023 die Unfallschwerpunkte in Thüringen. Zu jeweils einem Todesfall kam es auch in einem Bach und einem Pool. Fünf Frauen und acht Männer kamen ums Leben. Sechs Menschen ertranken im August und im lange sommerlichen September des vergangenen Jahres.

Deutschlandweit ertranken 2023 mindestens 378 Menschen, ein Jahr zuvor waren es 355 Todesfälle in Gewässern gewesen, wie die DLRG mitteilte. Rund 90 Prozent der Fälle ereigneten sich demnach in Binnengewässern. „Diese sind meist unbewacht, sodass im Ernstfall keine Rettungsschwimmer eingreifen können“, sagte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. Die Anzahl derer, die in einem Fluss oder Kanal ertranken, stieg deutlich an - von 105 auf 135 Menschen in Flüssen und von 19 auf 27 Menschen in Kanälen. „Mit Blick auf die nächste Badesaison ruft die DLRG dazu auf, diese Gewässer zu meiden und die Freizeit an bewachten Badestellen zu verbringen“, appellierte Vogt.

Einige der genannten Thüringer Fälle waren im vergangenen Jahr öffentlich bekannt geworden: So brachen im Januar etwa eine 22 Jahre alte Frau und ihr 13 Jahre alter Bruder auf einem zugefrorenen See im Landkreis Hildburghausen ein und ertranken. Zwei 29-Jährige waren im September in einem See bei Nordhausen gestorben.

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