Nordhausen. Vor allem in Nordthüringen sind Flüsse über die Ufer getreten. Mehrere Straßen wurden gesperrt.

Keller voller Wasser, überschwemmte Straßen, verschlammte Wege: Vor allem im Norden Thüringens sind die Menschen ausgerechnet zu Weihnachten von teils heftigem Hochwasser getroffen worden. Noch immer seien Feuerwehren und das Technische Hilfswerk im Einsatz, sagte der Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, am Sonntag.

Zeitweise waren um die 280 Kräfte im Einsatz, schleppten Sandsäcke, sperrten Straßen ab, reagierten auf Notrufe. Seit Donnerstag seien für den rund 80.000 Einwohner zählenden Landkreis Nordhausen mehr als 280 Einsätze registriert worden. Immerhin: Verletzte seien in seinem Zuständigkeitsgebiet bislang nicht bekannt, sagte Kunze.

Verschlammte Straßen, vollgelaufene Keller

Wie die Rettungsleitstelle Nordhausen am Morgen dem MDR mitteilte, traten zwar die größeren Flüsse wie die Helme und die Wipper nicht über die Ufer. Aber mehrere kleine Bäche bahnten sich in den vergangenen Stunden über Felder den Weg in die Ortschaften Branderode, Obersachswerfen und Gudersleben und verschlammten dort Straßen und Keller. Allein im Landkreis Nordhausen waren in der vergangenen Nacht Hunderte Feuerwehrleute im Dauereinsatz und füllten beispielsweise Sandsäcke.

„Leider kein ruhiges Weihnachtsfest für die Kameradinnen u. Kameraden der Feuerwehr, die gerade zur Gefahrenabwehr in den durch Hochwasser gefährdeten Gebieten in den Landkreisen Nordhausen u. Eichsfeld eingesetzt sind“, schrieb Innenminister Georg Maier (SPD) auf der Internetplattform X (vormals Twitter) schon am späten Samstagabend. Er bedankte sich für den Einsatz der Helferinnen und Helfer.

Aber auch in anderen Ecken Thüringens hatten Einsatzkräfte Sandsäcke gefüllt und gestapelt, Keller leer gepumpt und Gefahrenbereiche abgesperrt und auch an anderen Stellen angepackt: Wegen eines unterspülten Bahnübergangs im Sonneberger Ortsteil Hüttengrund wurde der Zugverkehr zwischen Sonneberg und Blechhammer am Samstag bis auf Weiteres unterbrochen, wie die die Süd-Thüringen-Bahn auf ihrer Website informierte.

Die Bilder: Hochwasser trifft Unstrut-Hainich-Kreis

Die Baustelle der B247 zwischen Höngeda und Großgottern stand unter Wasser.
Die Baustelle der B247 zwischen Höngeda und Großgottern stand unter Wasser. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Das Hochwasserrückhaltebecken Luhne Lengefeld ist gefüllt.
Das Hochwasserrückhaltebecken Luhne Lengefeld ist gefüllt. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Nägelstedt an Heiligabend.
Feuerwehr Bad Langensalza / Steven Dierbach
Nägelstedt an Heiligabend. Feuerwehr Bad Langensalza / Steven Dierbach © Feuerwehr Bad Langensalza | Steven Dierbach
Nägelstedt an Heiligabend.
Nägelstedt an Heiligabend. © Steven Dierbach | Steven Dierbach
Nägelstedt an Heiligabend.
Nägelstedt an Heiligabend. © Steven Dierbach | Steven Dierbach
Nägelstedt an Heiligabend.
Nägelstedt an Heiligabend. © Steven Dierbach | Steven Dierbach
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet.
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet. © Daniel Weidner | Daniel Weidner
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet.
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet. © Daniel Weidner | Daniel Weidner
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet.
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet. © Daniel Weidner | Daniel Weidner
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet.
Brückenbau der B247 bei Reiser nach Hochwasser am 23. Dezember geflutet. © Daniel Weidner | Daniel Weidner
Die Unstrut bei Görmar.
Die Unstrut bei Görmar. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
In Görmar werden Wasserbarrieren aufgebaut.
In Görmar werden Wasserbarrieren aufgebaut. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Pegel der Unstrut bei Ammern.
Pegel der Unstrut bei Ammern. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
In Lengefeld verteilen Feuerwehr und Bauhof Sandsäcke.
In Lengefeld verteilen Feuerwehr und Bauhof Sandsäcke. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Luhne in Lengefeld.
Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Görmar: Die Feuerwehr verteilt Sandsäcke.
Görmar: Die Feuerwehr verteilt Sandsäcke. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Görmar: Die Feuerwehr verteilt Sandsäcke.
Görmar: Die Feuerwehr verteilt Sandsäcke. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Feuerwehr Görmar.
Feuerwehr Görmar. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld.
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
In Lengefeld verteilen Feuerwehr und Bauhof Sandsäcke.
In Lengefeld verteilen Feuerwehr und Bauhof Sandsäcke. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld.
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld.
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld.
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld.
Die Feuerwehr kontrolliert den Wasserstand der Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Pegel der Luhne in Lengefeld.
Pegel der Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Luhne in Lengefeld.
Luhne in Lengefeld. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
In Lengefeld verteilen Feuerwehr und Bauhof Sandsäcke.
In Lengefeld verteilen Feuerwehr und Bauhof Sandsäcke. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Pegel der Unstrut bei Ammern.
Pegel der Unstrut bei Ammern. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Pegel der Unstrut bei Ammern.
Pegel der Unstrut bei Ammern. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Pegel der Unstrut bei Ammern.
Pegel der Unstrut bei Ammern. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Pegel der Unstrut bei Ammern.
Pegel der Unstrut bei Ammern. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Unstrut bei Görmar.
Unstrut bei Görmar. © Alexander Volkmann | Alexander Volkmann
Oberdorla
Oberdorla © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Nägelstedt
Nägelstedt © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Nägelstedt
Nägelstedt © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Nägelstedt
Nägelstedt © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Nägelstedt
Nägelstedt © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Oberdorla
Oberdorla © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Oberdorla
Oberdorla © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Oberdorla
Oberdorla © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Oberdorla
Oberdorla © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
Oberdorla
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Oberdorla
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Niederdorla
Niederdorla © Funke Medien Thüringen | Claudia Bachmann
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In Eisenach wurden überschwemmte Straßen gesperrt, auch eine Unterführung stand unter Wasser. In Windischleuba im Altenburger Land wurden ebenfalls Straßen überflutet und gesperrt.

Schon in der Nacht zu Freitag kam es wohl in Verbindung mit dem Hochwasser zu einem Unglück: In Hildburghausen war ein 63-Jähriger, der das Wasser an einem Mühlenwehr reguliert haben soll, ins Wasser gestürzt. Ein hoher Wasserstand und Strömungsdruck hatten die Bergung des Toten erschwert.

Straßensperrungen in mehreren Regionen

In mehreren Regionen Thüringens mussten an Heiligabend Straßen vorübergehend gesperrt werden, darunter:

  • Kreis Nordhausen, L2079 zwischen Auleben und Görsbach in beiden Richtungen gesperrt, Überflutungen. Wer sich auskennt, sollte das Gebiet meiden
  • Kyffhäuserkreis, L1218 zwischen Schönewerda und Donndorf in beiden Richtungen gesperrt, Überflutungen
  • Kyffhäuserkreis Straße zwischen Donndorf und Bottendorf in beiden Richtungen gesperrt, Überflutungen
  • Die B247 Katlenburg - Gotha ist zwischen Abzweig Höngeda und Großengottern wegen Überflutung gesperrt
  • Die B7 Altenburg - Rochlitz ist zwischen Windischleuba und Pöppschen wegen Überflutungen in beiden Richtungen gesperrt.
  • Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, auf der Straße zwischen Saalfeld und Remschütz Behinderungen wegen verschmutzter Fahrbahn im Kurvenbereich

Zwar geht das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) von einer leichten Entspannung an einigen Messstellen innerhalb des Sonntags aus. An einzelnen Pegeln zeichneten sich zeitweise aber auch deutliche Wasserstandanstiege ab.

Weihnachten mit Wasser im Keller

Auch wenn sich die Lage komplett beruhigen sollte: Bis das Wasser in den stark betroffenen Gebieten wie in Nordthüringen abgeflossen ist, kann es noch etwas dauern. Manche Bewohner müssten sich darauf einstellen, die Feiertage mit Wasser im Keller zu verbringen, bestätigte Kunze. Solange das Wasser noch großflächig in den Ortschaften stehe, nütze auch kein Abpumpen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet für die bereits vom Hochwasser teils stark betroffenen Gebiete in Nord- und Südthüringen zwar weitere Niederschläge. „Der Regen wird den Vorhersagen nach aber nicht so stark ausfallen wie in den vergangenen Tagen“, sagte der TLUBN-Sprecher Nils Fröhlich. Dennoch könne es mancherorts wieder zu rasch steigenden Wasserständen kommen.