Gera. Weil man es selbst einmal brauchen könnte: Das Institut für Transfusionsmedizin Suhl dankt mit einer Gala in Gera Blutspendern und Helfern auch aus dem Saale-Holzland.

Würde man die Menge an Blut aufaddieren, welche die Gäste am Wochenende in der Geraer Showbühne Rieger bereits gespendet haben, man käme auf eine abenteuerlich hohe Zahl. Von mehr als 160 Blutspendern aus dem Ostthüringer Raum sowie dem Weimarer Land, die zuletzt die Jubiläen der 50., 75., 100., 125. und 150. Spende feierten, war ein großer Teil zu Spendergala des Instituts für Transfusionsmedizin Suhl (ITMS) gekommen.

Wilfried Bauchspies beispielsweise. „Ganz einfach, es bekommt mir, ich fühle mich wohl damit und helfe gleichzeitig anderen“, bringt es der 70-Jährige aus Blankenhain auf den Punkt, der für seine 100. Spende geehrt wurde. Dass er diesem Blutspendedienst die Treue hält, habe vor allem mit den für ihn günstigen Zeiten freitags und sonnabends zu tun.

Sich gut fühlen, nicht nur moralisch

Helfen und sich dabei gut fühlen, nicht nur moralisch sondern auch körperlich, das sei auch für Volkmar Weikert (68) aus Etzdorf Antrieb. „Seit DDR-Zeiten gehe ich spenden, damals mit den Kumpels“, sagt er. Dass es bei ITMS zehn Euro Aufwandsentschädigung für sein Blut gibt, sei für ihn zweitrangig.

„Man weiß ja nie, wann man selbst mal auf gespendetes Blut angewiesen ist“, sagt Matthias Schaaf (63) aus Rannstedt: „Ich brauchte es zwar zum Glück noch nicht, aber es ist doch beruhigend zu wissen, dass es im Notfall da ist.“ Seine inzwischen 75 Blutspenden sieht er auch als Prophylaxe, schließlich werde das Blut ja untersucht.

Für Barbara Jungmann aus Altenburg war die 50. Spende im November auch die letzte, wie sie sagt. Auch sie würde sicher weiter anderen damit helfen wollen, allein mit ihren 72 Jahren sei das nun nicht mehr möglich.

Oft ganz bescheiden und nicht im Rampenlicht

Tatsächlich noch nie Blut gespendet habe nach eigenen Aussagen Brunhilde Hebenstreit. Um die Gesundheit anderer kümmerte sie sich dennoch ihr Leben lang. Erst als Kinderärztin, nun seit mehr als zehn Jahren als Blutspende-Ärztin bei den Spendeterminen. „Von Bad Klosterlausnitz bis Schmölln bin ich ­dafür unterwegs“, berichtet sie.

Ihr und den anderen Blutspende-Ärzten sowie den zahlreichen ehrenamtliche Helfern für die Vor-Ort-Termine dankte das ITMS ebenso bei der Gala in Gera. Bianca Bayer, Karin Böhme, Eva Böhme und Solveig Priese beispielsweise gehören zum festen Helferteam in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität in Eisenberg. Hier finden seit 2015 Blutspendetermine statt. Über 700 Spender haben die vier Frauen seitdem versorgt.

Mit 49 kurz vorm eigenen Spenderjubiläum ist Wolfgang Wehner, Geschäftsführer der ITMS gGmbH. „Die Gala ist eine gute Möglichkeit, den Menschen, oft ganz bescheiden und nicht im Rampenlicht, ausführlich zu danken. Meist ist bei den Spendeterminen selbst dafür gar nicht wirklich Zeit“, sagt er.