München/Erfurt. Vor einer Veranstaltung des AfD-Nachwuchses in Bayern hat die Stadt München den angekündigten Rednern Hausverbote erteilt - etwa dem Thüringer Parteichef Björn Höcke und der Landtagsfraktionschefin Katrin Ebner-Steiner.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erklärte dazu am Freitag: «Veranstaltungen, die Rassismus und Antisemitismus schüren, die Grundwerte unserer Verfassung angreifen oder den Nationalsozialismus relativieren wollen, haben in städtischen Räumen keinen Platz.» Ebner-Steiner kündigte an, dagegen juristisch vorgehen zu wollen.

Der Politische Frühschoppen der Jungen Alternative Bayern soll an diesem Sonntag in einer öffentlichen Gaststätte auf einer städtischen Sportanlage stattfinden. Zwar ist das Lokal an einen Pächter vermietet, dieser müsse sich nach Angaben des Referats für Bildung und Sport aber auch an das Hausverbot halten.

Oberbürgermeister: „Permanente menschenrechts- und demokratiefeindliche Stimmungsmache“

Städtische Sportanlagen stünden in besonderer Weise für die Vielfalt der Stadtgesellschaft, Toleranz und Fairplay, so Reiter weiter. «Wer sich selbst durch permanente menschenrechts- und demokratiefeindliche Stimmungsmache ins Abseits stellt, ist in unserer demokratischen, liberalen und weltoffenen Stadt nicht willkommen.»

AfD mit harter Kritik

Ebner-Steiner erklärte: «Das ist ein Anschlag auf die Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Die von SPD und CSU regierte Stadt München versucht, mithilfe perfider Tricks einem demokratischen Konkurrenten zu schaden. So etwas kennt man nur aus Diktaturen.» Sie werde einen Eilantrag vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht München stellen.

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