Erfurt. Unter dem Motto „Spread the Vote“ – „Mach’ die Wahl bekannt“ begeistern junge Europäer weitere junge Europäer für die bevorstehende Wahl – und vermitteln, wieso Europa wichtig ist.

Einen Monat vor der Europawahl haben sich 90 junge Menschen aus Deutschland, Frankreich und Polen unter dem Motto „Spread the Vote“ – „Mach die Wahl bekannt“ zu Europa-Influencern weiterbilden lassen. Ende April erarbeiteten sie in praktischen Workshops Konzepte, wie junge Menschen in sozialen Netzwerken, den Medien oder auf der Straße motiviert werden können, bei der Europawahl 2019 ihre Stimme abzugeben und sich so politisch für Europa zu engagieren.

Auch die Erfurter Studentinnen Natalie Schoch und Lucie Keller haben an dem viertägigen Seminar in Straßburg teilgenommen: „Wir haben alle unglaublich viel voneinander gelernt. Es waren sehr inspirierende Tage“, erzählt die 20-jährige Lucie Keller begeistert.

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Seit ihrer Rückkehr nach Erfurt arbeiten die beiden aktiv daran, Gleichaltrige für Europa und seine Werte zu begeistern und somit zu einer höheren Beteiligung an den kommenden Wahlen beizutragen.

Natalie Schoch beteiligt sich unter anderem an der deutschlandweiten Instagram-Kampagne „Diesmal wähle ich“, einer überparteilichen Kommunikationsaktion des Europäischen Parlaments mit dem Ziel, das demokratische Engagement zu fördern.

Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Europawahl wäre?

„Dabei geht es nicht darum, die eigene Person zu vermarkten, wie es sonst auf Insta-gram der Fall ist“, erklärt die Studentin. „Stattdessen informieren wir über die EU, verweisen auf Informationsveranstaltungen und rufen zur Beteiligung an der Europawahl auf.“ Auch Lucie Keller kennt die Vorteile sozialer Medien wie Facebook, Instagram oder Twitter, um bei der Verbreitung bestimmter Themen eine höhere Reichweite, vor allem unter jungen Leuten, zu generieren.

Für sie geht die Arbeit eines Influencers jedoch weit über die sozialen Medien hinaus. Sie setzt vor allem auf persönlichen Kontakt und möchte unter anderem Straßenkampagnen organisieren. Das Wichtigste sei aber, schon im Bekanntenkreis anzufangen: „Ich lade am Wahltag meine Freunde zum Frühstück ein und danach geben wir alle zusammen unsere Stimme ab.“ Eine zentrale Forderung der beiden Studentinnen ist eine stärkere Partizipation junger Europäer am politischen Geschehen: „Die Älteren sollten für die nachfolgenden Generationen mehr Räume schaffen, sich zu entfalten und einzubringen. Und die Jungen müssen den Mut haben, sich diese Räume zu nehmen, um positive Veränderungen für ihre Zukunft zu bewirken.“