Erfurt. Polizei-Gewerkschaft: Die geplanten 285 neue Anwärter reichen für Thüringen nicht aus. Damit verliere die Polizei weiter Personal

Aussagen des Innenministeriums, in diesem Jahr nur 285 neue Anwärter für die Polizei einstellen zu wollen, stoßen auf auf deutliche Kritik. Das reiche nicht aus, erklärte am Montag Mandy Koch, Thüringer Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Sie forderte Innenminister Georg Maier (SPD) auf, bei seiner Aussage vom Februar 2022 zu bleiben, wonach Thüringen weiterhin 300 junge Leute für die Polizeiausbildung einstellen wolle.

Auch CDU-Innenexperte Raymond Walk zeigte sein Unverständnis. Eigentlich sollten 330 Anwärter eingestellt werden, um den Personalrückgang bei der Polizei zu stoppen, erklärte er. Laut GdP hätten die vergangenen Jahre gezeigt, dass etwa der Anwärter ihre Ausbildung abbrechen. Die Gründe hierfür seien vielfältig. Daher müssten pro Jahr 330 neue Anwärter kommen, damit zum Ausbildungsende 300 junge Beamtinnen und Beamte von der Polizei übernommen werden könnten.

In den Dienststellen kommen weniger Bewerber an als Beamte in Pension gehen

„Wir stellen mit Blick auf den Oktober 2023 fest, dass in den Polizeidienststellen weniger Anwärter ankommen, als Polizeibeamte pensioniert werden“, kritisiert die Gewerkschaft. Dabei habe der Innenminister im Februar des Vorjahres erklärt, wie wichtig es sei, „erneut 300 Polizeianwärterinnen und -anwärter einzustellen, um so die Personalstärke der Polizei mindestens zu halten oder auch zu erhöhen.“ Vergangenes Jahr waren mit 348 Anwärtern deutlich mehr Anwärter eingestellt worden. Die GdP kritisiert zudem, dass die im Landeshaushalt eingestellten Gelder für die Anwärterzulage bei der Polizei bis heute nicht ausgezahlt wurden.

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