Erfurt. Bei der Digitalisierung der Verwaltung hinkt Deutschland den eigenen Zielen hinterher. Auch in Thüringen müssen viele Amtsgeschäfte noch persönlich erledigt werden - auch, wenn der Freistaat vergleichsweise gut da steht.

Für viele Verwaltungsdienstleistungen ist für Menschen in Thüringen noch immer der Weg zum Amt nötig. Der Freistaat ist bei der Digitalisierung der Verwaltung aber bundesweit in der Spitzengruppe, wie aus einer Übersicht des Bundesinnenministeriums hervorgeht. Demnach war mit Stand September für 194 Dienstleistungen ein flächendeckender Onlinedienst verfügbar, 58 weitere wurden in mindestens einer Kommune angeboten. Besser standen demnach nur Bayern und Hessen mit jeweils über 200 Leistungen da.

Weimar und Gera in Thüringen Spitzenreiter

Unter den Thüringer Kreisen und kreisfreien Städten waren Weimar mit 226 und Gera mit 206 angebotenen Dienstleistungen Spitzenreiter.

Das ursprünglich bis Ende 2022 gesetzte Ziel der Bundesregierung, 575 Verwaltungsdienstleistungen online anzubieten, wird bundesweit aber nach wie vor deutlich verfehlt. Das Onlinezugangsgesetz sollte sicherstellen, dass die meisten besonders relevanten Behördengänge auch online erledigt werden können. Dazu gehören Verwaltungsvorgänge wie die Anmeldung eines Wohnsitzes, die Beantragung eines neuen Personalausweises oder die An- und Ummeldung eines Autos.

Hier bleibt Weg zum Amt nötig:

In Thüringen ist der Übersicht des Bundesinnenministeriums zufolge etwa die Beantragung von Elterngeld, die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen oder die Anmeldung und Genehmigung von Unternehmen überall übers Internet möglich. Für den Personalausweis, den Führerschein oder die Eheschließung bleibt im Vergleich zu manch anderen Bundesländern bis auf einzelne Landkreise überall im Freistaat der Weg zum Amt nötig.

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