Erfurt. Zwar sei die Situation beim Betreuungsschlüssel in Thüringer Kitas immer noch prekär, zeige sich aber klar verbessert. Das gab das Bundesfamilienministeriums bekannt.

Thüringen hat beim Personalschlüssel in der Kitabetreuung aus Sicht des Bundesfamilienministeriums einen Schritt nach vorne gemacht. Der Freistaat steht beim Verhältnis von pädagogischem Personal zu betreuten Kindern aber immer noch schlechter da als viele andere Bundesländer, wie aus einem am Samstag veröffentlichten Bericht des Bundesfamilienministeriums hervorgeht. Eine Kraft kam 2022 demnach auf 10,0 betreute Kinder über drei Jahren und 5,2 Kinder unter drei Jahren. Im Bundesschnitt lagen die Werte bei 7,8 für die Über-Drei-Jährigen und 4,0 bei Jüngeren.

Im Jahr 2019 noch musste eine pädagogische Fachkraft im Freistaat 11,1 Kinder über drei Jahre betreuen. Damit verbesserte sich Thüringen über drei Jahre so sehr wie kein anderes Bundesland. Bei den Unter-Drei-Jährigen lag der Wert im Jahr 2019 noch bei 5,5. Die Verbesserung fiel im Ländervergleich eher moderat aus.

Rechtsanspruch auf zehn Betreuungsstunden täglich

Die Linke im Thüringer Landtag verwies darauf, dass Thüringen mit einem Rechtsanspruch auf zehn Betreuungsstunden täglich bundesweit Spitzenreiter sei. Das führe dann im Umkehrschluss auch dazu, dass der Betreuungsschlüssel vergleichsweise etwas schlechter ausfalle.

Zum 1. März 2022 waren in Thüringen dem Bericht zufolge 16.001 pädagogische Mitarbeiter tätig und damit 106 mehr als im Vorjahr. Fachkräfte über 60 Jahren machten 9,2 Prozent des pädagogischen Personals aus.