Eisenach. Die Zahl der Lademöglichkeiten für Elektroautos ist gestiegen. Doch der Ausbau in den Regionen verläuft unterschiedlich. 900 öffentlich nutzbare Ladesäulen gibt es im Freistaat. Bereits jetzt tut sich eine Stadt-Land-Kluft auf.

In Thüringen gibt es mittlerweile mehr als 900 öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektro-Autos. Genau 916 waren es der Bundesnetzagentur zufolge am Beginn des zweiten Quartals 2021. Im Schnitt müssen sich also 9,54 Autos eine Ladesäule teilen. Das zeigt eine Studie der Dualen Hochschule in Eisenach.

Allerdings verteilen sich E-Autos und Ladesäulen ganz unterschiedlich über Thüringen, stellt Gerhard Reiter fest, Professor an der Dualen Hochschule. So müssen sich in Erfurt 12,7 Autos einen Ladepunkt teilen. Erfurt ist damit die Stadt in Thüringen mit den wenigsten Ladestationen pro E-Auto. Dagegen müssen sich in der Stadt Suhl nur 6,3 Autos eine öffentlich zugängliche Ladesäule teilen. In Gera kommen 5,6 E-Autos auf eine Ladesäule, in Eisenach 7,7 und in Jena 9,9.

Ausstattung ist regional sehr unterschiedlich

Im Kyffhäuserkreis teilen sich 4,5 E-Autos eine Ladesäule, im Saale-Orla-Kreis sind es 5,0 E-Autos pro Ladesäule. Am schlechtesten ausgestattet sind der Wartburgkreis (14,7), der Unstrut-Hainich-Kreis (14,8) und der Landkreis Sömmerda (19,3). Die Stadt Weimar wurde bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Dort sind mit 1842 die meisten E-Autos in Thüringen zugelassen, viele allerdings auf einen gewerblichen Halter. Sie tanken ihren Strom überwiegend außerhalb von Thüringens. Mit einem Durchschnitt von 9,54 E-Autos pro öffentlicher Ladesäule liegt Thüringen leicht besser als der Bundesschnitt von 14,1. Die beste Ausstattung hat in Deutschland die Stadt Salzgitter. mit 3,2 E-Autos pro Ladesäule.

Ausbau in den Städten sollte Vorrang haben

Optimal wäre nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) eine Ausstattung von 10 E-Autos pro Ladesäule. Reiter verweist auf die unterschiedliche Situation von Stadt und Land: „In den Städten besteht ein höherer Bedarf an Ladesäulen. Dort sind zumeist mehr E-Autos unterwegs und die Anwohner sowie Pendler haben weniger Möglichkeiten, sich eine private Ladestation einzurichten. Insofern sollte die Versorgung mit öffentlichen Ladestationen in den Städten Vorrang haben,“ sagt er.

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