Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mittwochabend im Erfurter Kaisersaal mit 100 Bürgern, darunter auch 50 Leser unserer Zeitung, über die Zukunft Deutschlands diskutiert. Unsere Redakteure haben das Publikum danach um ein kleines Fazit gebeten.
Peter Giesemann (70) aus Niederroßla: Das Spannendste waren die Gruppengespräche, wo viele interessante Meinungen zur Sprache kamen und Leute, die die Probleme ähnlich sehen. Das war in der großen Runde mit Frau Merkel schwieriger.
© zgt
Christine Lange (55) aus Herrnschwende: Die Veranstaltung war breit gefächert. Viele Teilnehmer konnten ihre unterschiedlichen Meinungen vorstellen. Meine Frage wurde mehrfach angesprochen, deshalb habe ich sie nicht noch einmal selbst gestellt.
© zgt
Erhard Köllner (63) aus Sättelstädt: Ich fand gut, dass jeder sagen konnte, was ihm auf dem Herzen lag. Es gab keine Tabus. Die Kanzlerin schien auch sehr bodenständig zu sein. Die Runde mit den Experten war ebenfalls sehr aufschlussreich für mich.
© zgt
Fabian Hesse (26) aus Heiligenstadt: Auf Tuchfühlung mit der Kanzlerin zu gehen war eine Sternstunde der Demokratie. Für die Expertenrunde am Nachmittag hätte mehr Zeit sein müssen. Es war auch interessant, so viele engagierte Leute zu treffen.
© zgt
Birgit Kerntke (48) aus Weimar: Ich bin positiv überrascht, wie viele Meinungen geäußert werden konnten. Das sollte weitergegeben werden: Dass überall, in den Kommunen, in den Städten, in den Dörfern, der Bürgerdialog weitergelebt wird.
© zgt
Helmut Peterseim (64) aus Mühlhausen: Auf alle Fälle bin ich froh, dass ich den Beitrag, den ich vorbereitet hatte, loswerden durfte. Ich werde ihn jetzt auch noch einmal schriftlich einreichen, Ich hätte nicht gedacht, dass man alles so frei sagen kann.
© zgt
Jörg Kenschik (46) aus Nesse-Apfelstädt: Die Antworten von Frau Merkel haben mir gut gefallen, manche Anliegen der Bürger fand ich dagegen zu persönlich. Ich hätte mir erhofft, dass mehr Themen kommen, die Deutschland in Zukunft weiterbringen.
© zgt
Matthias Schorcht (39) aus Oberreißen: Ich finde es lobenswert, dass eine solche Veranstaltung zustande gekommen ist. Die Antworten von Frau Merkel waren aber doch sehr unverbindlich. Unerwünschte Themen wurden schnell abgewürgt.
© zgt
Orla Danz (73) aus Mühlhausen: Der Abend war für mich gelebte Demokratie, jeder konnte im Gespräch mit der Bundeskanzlerin sagen, was er wollte, ohne Angst haben zu müssen. Ich habe Angela Merkel als warmherzig und freundlich empfunden.
© zgt
Wolfgang Sieler (64) aus Weißensee: Dass ein Regierungschef in die Provinz gegangen ist, um die Ideen der Bürger anzuhören, hat es noch nie gegeben. Ich habe hinterher keinen gehört, der sich überflüssig vorkam. Das war keine Alibi-Veranstaltung.
© zgt
Manfred Bielsky (64) aus Woffleben: Wir hatten vorher in den Beratungsgruppen gute Diskussionsgrundlagen gefunden, in den Gesprächen mit der Kanzlerin sind sie leider nicht so aufgetaucht. Ich hätte mir gewünscht, mehr ins Detail zu gehen, vieles blieb oberflächlich.
© zgt
Uwe Mordhorst (58) aus Tambach-Dietharz: Die demonstrierte Bürgernähe hat für mich den Spalt zwischen Bürgern und Politikern ein wenig verkleinert. Die Offenheit und die Natürlichkeit von Frau Merkel haben mir gut gefallen. Die 90 Minuten sind für mich wie im Flug vergangen.
© zgt
Hans-Jürgen Paul (48) aus Weimar: Es hat mir gefallen, dass sich Frau Merkel nicht zu stark zu Einzelthemen ausgelassen hat. Das Frage-Antwort-Verhältnis war gut. Die Bürgerdialoge sollten öfter stattfinden, mit Abgeordneten, die berichten, was sie seit ihrer Wahl erreicht haben.
© zgt
Wolfgang Jörgens (65) aus Ilfeld-Sophienhof: Die Teilnehmer des Dialogs haben die Probleme des Landes kundgetan, das hat mir gut gefallen. Ich würde mir wünschen, dass die Erkenntnisse des Abends sich auch in der politischen Arbeit der Bundesregierung wiederspiegeln.
© zgt
Elwira Hampe (80) aus Erfurt: Ich bewundere Angela Merkel dafür, wie sie auf die Fragen eingegangen ist, das war genau richtig. Sie ist sehr diplomatisch mit den Leuten umgegangen. Ich war sehr angetan, mir hat der Abend wunderbar gefallen, ich bin noch ganz begeistert.
© zgt
Anika Knuhr (12) aus Nordhausen: Ich finde es sehr gut, dass Angela Merkel auf alle Fragen der 100 Bürger geantwortet hat. Mir hat auch gefallen, dass jeder Teilnehmer offen seine Meinung sagen konnte. Ich fand die Veranstaltung mit der Bundeskanzlerin sehr gelungen.
© zgt
Anselm Daniel (75) aus Erfurt: Was man an Anregungen gehört hat, da könnte man ein Buch darüber schreiben, so umfassend und so interessant ist das. Dass die Bundeskanzlerin sich auf den Dialog mit den Bürgern eingelassen hat, das finde ich hervorragend.
© zgt
Thomas Meier (40) aus Tonndorf: Ich habe es selten erlebt, dass ich mit Menschen so unterschiedlicher beruflicher und sozialer Herkunft zusammen war. Irgendwie bewegt man sich doch sonst sehr in seiner eigenen Welt, das war beim Dialog mit Angela Merkel aufgelöst.
© zgt
Monika Utermann (70) aus Weimar: Mich hat überrascht, dass so viele Bürger ihre Vorschläge vorstellen konnten. Ich wäre sehr frustriert gewesen, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, ich werde eingeladen, komme aber gar nicht zu Wort. Das fand ich hervorragend.
© zgt
Frank Baumgarten (42) aus Kirchheilingen: Die Veranstaltung war spannend, das ist sicher der richtige Weg. Ich hätte gerne selbst gesprochen, aber es kann nicht jeder zu Wort kommen. Ich hoffe, dass sich Thüringen ein Beispiel nimmt. Es wird Zeit, dass klar wird, was an der Basis passiert.
© zgt
Maria Neumann (58) aus Erfurt: Ich bin sehr froh, dass das zustande gekommen ist und ich wünsche mir, dass es irgendwie weitergeht. Ich würde mich freuen, wenn auch in Zukunft auf kurzem Wege, auf der zwischenmenschlichen Ebene, weiter geredet werden kann.
© zgt
Josef Jatsch (69) aus Nordhausen: Es war eine sehr nahe Begegnung mit der Kanzlerin. Ich habe schon den Eindruck, dass sie sich für ganz schön viele Dinge interessiert, die das Zusammenleben betreffen. Ob sie das dann auch umsetzen kann, das ist die eigentliche Frage.
© zgt
Karsten Spindler (57)
aus Erfurt: Es war eine wunderbare Veranstaltung. Ich hoffe, dass sich Frau Merkel die Vorschläge derer, die während der Veranstaltung nicht zu Wort gekommen sind, wie versprochen im Nachhinein zu Gemüte führt - ich glaube allerdings nicht daran.
© zgt
Siegfried Hörcher (62) aus Blankenhain Ich war sehr positiv überrascht von der Breite der Probleme, die angesprochen worden sind. Man muss jetzt sehen, was die Politik daraus macht. Letztlich werden die Ergebnisse zeigen, ob es wirklich Sinn gehabt hat, hier zu diskutieren.
© zgt
Wolf-D. Landenberger (64) aus Erfurt: Es hat mich beeindruckt, wie schlagfertig die Bundeskanzlerin reagiert hat. Die Zusammensetzung des Gremiums empfand ich aber nicht als repräsentativen Querschnitt. Die arbeitende und steuerzahlende Bevölkerung war meiner Ansicht nach zu wenig vertreten.
© zgt
Klaus Reinhardt (61) aus Dankmarshausen: Ich bin sehr aufgeregt und mit großen Erwartungen in die Veranstaltung gegangen. Und tatsächlich hat die Kanzlerin meine Frage nach einer früheren Beteiligung der Bevölkerung bei Großprojekten beantwortet. Meine Erwartungen wurden somit voll und ganz erfüllt.
© zgt
Christoph Schnittler (75) aus Erfurt: Die meisten Politiker heben doch irgendwann ab Angela Merkel nicht. Ich fand es gab einen guten Querschnitt von Problemen und auch eine schöne Übersicht, was die Leute bewegt - auch wenn einige tiefergehende Fragen nur gestreift oder gar nicht gestellt wurden.
© zgt
Gisela Schlede (62) aus Mühlhausen: Die Diskussion drehte sich stark um die Problematik unserer alternden Gesellschaft und das Aussterben der Dörfer. Das Thema Schule ist mir zu kurz gekommen. Frau Merkel habe ich als offen und zugewandt erlebt, sie hat sich mit Wertungen sehr zurückgehalten.
© zgt
Peter Schirrmacher (72) aus Kirchheilingen: Die Veranstaltung war geprägt von einer sehr aufgeschlossenen Atmosphäre. Am meisten berührt hat mich der Beitrag des Herrn aus Mühlhausen zu "Made in Germany". Die Beiträge zur Integration haben gezeigt, dass dort mittlerweile ein Problembewusstsein besteht.
© zgt