Stadt schiebt deutsch-russisches Forschungsprojekt an

Gotha. Der Gothaer Tafelaltar soll wieder vollständig in der Stadt seines Ursprungs zu sehen sein. Dafür fehlen dem Werk des Renaissancekünstlers Heinrich Füllmaurer zwei Standflügel, auf dem der Stammbaum Christi abgebildet ist. Sie befinden sich heute im Moskauer Puschkin-Museum. Um die Restaurierung und den Transport nach Deutschland zu finanzieren, will die Stadt Gotha 2021 ein deutsch-russisches Forschungsprojekt initiieren.

Mit dem Projekt, das aus privaten Mitteln finanziert werden soll, soll die vor zehn Jahren begonnene Zusammenarbeit mit dem Puschkin-Museum fortgesetzt werden. „Unabhängig aller Spannungen und Probleme im deutsch-russischen Verhältnis, verfügt Gotha über einen sehr guten Kulturaustausch, in dessen Rahmen ein Kunstprojekt in Moskau angeschoben werden soll“, heißt es dazu aus dem Rathaus.

Der Flügelaltar zeigt auf 157 Einzelbildern versehen mit Bibeltexten Motive aus der Schöpfungsgeschichte und dem Leben Jesus Christus. Der Gothaer Tafelaltar gilt als einer der umfangreichsten Bilderzyklen der Reformationszeit. Er ist im Besitz der Stiftung Schloss Friedenstein und wurde im Herzoglichen Museum ausgestellt. Die zwei Standflügel verschwanden im Zweiten Weltkrieg. red