Gotha. Positive Coronafälle lassen den Kader schrumpfen. Ein Talent aus der Thüringenliga steht vor dem Debüt.

Jetzt hat Corona auch die Gothaer Zweitliga-Volleyballer erwischt. Gleich auf sechs Spieler muss Gothas Trainer Jonas Kronseder deshalb und aufgrund von Verletzungen im Spiel beim Tabellenneunten Mühldorf verzichten.

Eigentlich ständen ihm damit nur sieben spielfähige Akteure zur Verfügung, was eine Verlegung des Spiels gerechtfertigt hätte. Doch da diese sich für die Austragung der Partie ausgesprochen hatten, wurde aus der Not eine Tugend gemacht.

Mit dem 17-jährigen Justus Krause wurde aus dem in der Thüringenliga spielenden Nachwuchsteam Blue Volley Juniors ein Mittelblocker nachnominiert. Der hat in den vergangenen Monaten bereits mehrfach am Training der ersten Mannschaft teilgenommen und dürfte so am Sonnabend zu seinem Zweitliga-Debüt kommen.

Zählbares aus der oberbayrischen Kreisstadt mitnehmen

Trotz dieser widrigen Umstände wollen die Gothaer alles daran setzen, aus der oberbayrischen Kreisstadt Zählbares mitzunehmen. Zumal auch die Gastgeber in den vergangenen Wochen nicht von der Pandemie verschont blieben und etliche Ausfälle zu beklagen hatten. Mühldorf griff deshalb ebenfalls auf Spieler aus der eigenen, bekannt guten Nachwuchsabteilung des Vereins zurück.

Zudem profitierte man aus der Lage im Großraum München. Da im benachbarten Unterhaching sich das dortige Erstliga-Team nach der Hauptrunde im Januar nicht für die Zwischenrunde qualifizierte, wechselten die dort dadurch freigestellten Juro Petrusic und Paul Gehringer nach Mühldorf. Mit dem 18-jährigen Laurenz Welsch (AA) ist zudem ein Nachwuchsspieler im Kader, der ausgeliehen vom Erstligisten WWK Volleys Herrsching, ein Doppelspielrecht für beide Ligen besitzt.

Beide Mannschaften leben viel von ihrem Aufschlag

Dennoch sind die vor Saisonbeginn hoch gehandelten Oberbayern, ähnlich den Gothaern, bisher nicht schadlos durch die Saison gekommen. Zuletzt gab es drei Niederlagen gegen Hammelburg, Kriftel und Freiburg. So hat man derzeit zwar sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, ist aber noch nicht gänzlich von Abstiegssorgen frei. Entsprechend motiviert dürften die Hausherren am Sonnabend auftreten und dabei auch auf ihre Heimstärke bauen.

Beide Mannschaften leben viel von ihrem Aufschlag. Gelingt es damit genügend Druck aufzubauen, kann es in der niedrigen Mühldorfer Halle für die jeweils gegnerische Annahme ungemütlich werden. Darauf dürfte der Matchplan beider Trainer ausgerichtet sein.

Hinspiel im Herbst mit 3:1 gewonnen

Für Kronseder kommt es angesichts der prekären Personalposition vorrangig darauf an, mutig zu spielen. „Wir stellen uns der schweren Aufgabe in Mühldorf und wollen dort mutig auftreten. Wenn unser Aufschlag funktioniert, ist durchaus etwas möglich. Natürlich sind meine Wechseloptionen sehr beschränkt, umso mehr kommt es auf jeden Einzelnen an, sein Potenzial auszuspielen“, äußerte sich der Trainer im Vorgespräch.

Das Hinspiel hatte seine Mannschaft im Herbst mit 3:1 gewonnen und auch im Pokal gelang den Blue Volleys Gotha in Mühldorf ein 3:2-Erfolg. Aller guten Dinge wären demnach drei Siege.

Mühldorf – Blue Volleys, Samstag,19 Uhr, per Livestream im Internet auf www.sportdeutschland.tv