Erfurt. Bei den deutschen Meisterschaften im Kraftdreikampf holt Ausrichter SAV Erfurt dreimal Gold.

Einer starken Resonanz durfte sich der Schwerathletik-Verein (SAV) Erfurt bei den von ihm ausgerichteten deutschen Meisterschaften im Kraftdreikampf erfreuen. 85 Athletinnen und Athleten traten an beiden Wettkampftagen gegeneinander an. Kraftdreikampf – bestehend aus den Disziplinen Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben –, neudeutsch auch Powerlifting genannt, erfreut sich immer größerer Beliebtheit, und so war das Sportplatzgebäude in der Essener Straße gut gefüllt. Die SAV-Starter um Trainer Matthias Scholz überzeugten mit persönlichen Bestleistungen, einem Juniorenrekord und drei Goldmedaillen.

Zur „Primetime“ am Samstagnachmittag wurde es in der Aktiven-Altersklasse (23-40 Jahre) der Männer spannend. Hier konnte sich Martin Lange für den SV Motor Barth mit einem Deutschen Rekord in der Kniebeuge von 370 kg den Sieg in seiner Gruppe sichern. Der Erfurter Jakob Lange schrammte bei seiner ersten deutschen Meisterschaft mit einem Total von 680 kg bei 89 kg Körpergewicht nur fingerbreit am Siegertreppchen vorbei.

Zwei Neu-Erfurter erfüllen Goldhoffnungen

Im Superschwergewicht, in den Gewichtsklassen bis 120 kg und ab 120 kg, wurde es am Samstagabend noch hochklassiger. Hier traten Christoph Seefeld (Mainz), Moritz Taschner (SAV) und Dominik Pahl (Papenburg) gegeneinander an. Der 20-jährige Neu-Erfurter Taschner erreichte mit einer Kniebeuge von 367,5 kg, 275 kg im Bankdrücken und 357,5 kg im Kreuzheben exakt sein großes Ziel von 1000 kg und sorgte damit für offene Münder und staunende Gesichter im Saal. Das Ticket zur Juniorenweltmeisterschaft im Sommer hat er damit schon jetzt in der Tasche. Gesamt- und Relativsieger bei den Männern wurde Christoph Seefeld (41) mit neuer Bestleistung von 1035 kg. Er darf zur Europameisterschaft in Dänemark im Mai.

Am Sonntag standen die Frauenwettkämpfe an, und der SAV Erfurt schickte mit Marie Hauschild und Karolina Moszynska gleich zwei Medaillenhoffnungen auf die Plattform. Tabea Wiedenhofer musste aufgrund einer Knieverletzung leider kurzfristig absagen und der Heilung Vorrang einräumen. Mit 482,5 kg Total bei einem Körpergewicht von 56,9 kg holte Karolina Moszynska Gold und hat gute Chancen auf einen Startplatz bei der EM.

Marie Hauschild mit Triple: Titel, Bestleistung und A-Kadernorm

Nachdem die Wettkampfvorbereitung für Marie Hauschild in diesem Gewichtsklassensport immer eine strenge Diät bedeutet hatte, trat sie am Sonntag nach drei Jahren zum ersten Mal wieder in ihrer gewohnten Gewichtsklasse (bis 69 kg) an und durfte sich neben der Goldmedaille und erneuten Nationalkadernorm A über eine neue Bestleistung freuen. Gesamtsiegerin über alle Klassen der Frauen wurde Sonja-Stefanie Krüger vom KSV Mainz mit einem starken Total von 635 kg.

„Unsere Athletinnen und Athleten haben sich mit ihren starken Wettkämpfen und Goldmedaillen für die harte Arbeit der letzten Monate belohnt. Diese verlangt gerade in den Individualsportarten ganz schön Biss, da Beruf, Training und familiäre Situation auf einen Nenner gebracht werden müssen,“ lobte SAV-Trainer Matthias Scholz.