Mühlhausen. Bei 25:29-Niederlage halten Eisenachs Thüringenliga-Handballer trotz früher blauer Karte gegen Renato Pauli das Spiel bis kurz vor Ende offen.

Der ThSV Eisenach II war drauf und dran, sein Ziel, aus Mühlhausen Punkte mitzubringen, umzusetzen. Die Entscheidung im Punktspiel der Handball-Thüringenliga der Männer fiel quasi erst auf der Ziellinie. Mitte der zweiten Halbzeit, beim 16:19, durch einen Treffer von Maximilian Manys (42.), schienen die Eisenacher die besseren Argumente zu haben. Die Hausherren reagierten mit einer wechselweisen Manndeckung gegen Noah Streckhardt und Maximilian Manys. Den die Kräfte schwindenden Eisenachern kam das Zielwasser abhanden. In der 58. Minute lagen die Mühlhäuser hauchdünn mit 26:25 vorn. Die Eisenacher ließen die mögliche Ausgleichschance ungenutzt verstreichen. VfB-Schlussmann Adrian Winkler parierte und per schnellem Umschaltspiel wurde zum 29:25-Endstand durch Konstantin Fick (2), und Markus Bergmann eingenetzt. Die gut 200 Zuschauer jubelten über zwei wichtige Punkte.

Der ThSV Eisenach II findet sich mit nunmehr 13:19 Punkten auf Platz 8 der nur 12 Teams umfassenden Liga wieder. Bereits ab der 9. Minute mussten die Gäste auf ihren wichtigen Rückraumspieler Renato Pauli verzichten. Eine Zeitstrafe kommentierte er in Richtung der Unparteiischen Florian Ulrich und Christian Wittenberg, die die rote Karte zückten und gar noch Blau zogen, weil sie sich vom temperamentvollen Italiener bedrängt fühlten. Eine Entscheidung, die selbst Mühlhausens Trainer Karsten Knöfler als völlig überzogen beurteilte. Überhaupt, die Schiedsrichter aus Sachsen-Anhalt stoppten den Spielfluss beider Teams durch insgesamt 28 Strafminuten, je 14.

Pauli wird nun erst einmal zuschauen müssen. Ein herber Verlust für den ThSV Eisenach II, bei dem torgefährliche Rückraumspieler Mangelware sind. Ihr torgefährlichster Werfer Armend Alaj ist im Zweitbundesligateam festgespielt. Viel Improvisationsvermögen ist für kommenden Sonntag, 1. März, angesagt, dann soll (oder muss) im Heimspiel gegen den LSV Ziegelheim doppelt gepunktet werden.

Eisenachs Trainer Michael Stegner-Guillaume hob dennoch die überwiegend gute spielerische Komponente seines Teams hervor. Durch das frühe Aus für Renato Pauli war er gezwungen, das taktische Konzept zu verändern. Julius Brenner und Noah Streckhardt, aber auch Maximilian Manys übernahmen die Aufgaben im rechten Rückraum. Mit zwei Kreisläufern, mit Hannes Meyer und Youngster Janis Förster, wurde die Mühlhäuser Abwehr vor erhebliche Probleme gestellt. Vielfach wurden Angriffszüge von Qendrim Alaj ausgelöst, die Philipp Urbach von Rechtsaußen erfolgreich abschloss. Eisenachs offensive 5:1-Abwehr, mit Maximilian Manys oder Bastian Kemmler vorgezogen, schmeckte dem Gastgeber nicht. „Wir fanden über weite Strecken einfach nicht zu unserem Spielfluss. Wir brachten 14 freie Bälle nicht unter, fabrizierten gefühlt die gleiche Zahl an technischen Fehlern“, bilanzierte Karsten Knöfler. Dass etliche Bälle nicht im ThSV-Kasten landeten, lag natürlich auch an dessen Keeper Andreas Fehr, der mehrfach glänzend parierte und über die Distanz das Duell mit seinem Gegenüber für sich entschied.

Die Führung wechselte im Laufe der ersten Halbzeit mehrfach. Dank eines Siebenmeters ging der Gastgeber mit einem 12:11 zu den Pausengetränken. Kreativer und konsequent abgeschlossener Angriffs-Handball, dazu eine gute Abwehr, brachten den Gast nach Wiederbeginn in Front. Jannis Förster traf zum 12:13 (34.), Maximilian Manys zum 16:19 (42.) und Noah Streckhardt zum 19:21 (47.). Aber dann setzte sich doch noch das eingespieltere und erfahrenere Team des VfB Mühlhausen durch.

ThSV Eisenach II: Fehr, Martin; Brenner (1), Pauli (1), Urbach (6), Meyer (1), Kemmler, Manys (4), Ukaj, Hennig, Warlich, Streckhardt (5/4), Q. Alaj (5/1), Förster (2), Siebenmeter: VfB TM Mühlhausen 7/9, ThSV Eisenach II 5/7, Zeitstrafen: VfB TM Mühlhausen 14 Min., ThSV Eisenach II 14 Min. plus Rot und Blau gegen Pauli (8.).