Frankfurt/Main. Der DFB hat sein Haushaltsloch gestopft und rechnet mit einer positiven EM. Präsident Bernd Neuendorf glaubt gar an eine Euphorie.

Der Deutsche Fußball-Bund hat sich herausgeputzt, zumindest das 300 Meter lange Foyer quer durch den DFB-Campus ist festlich geschmückt und eingedeckt für die Weihnachtsfeier der über 600 Angestellten am Freitagabend. Vorher, am Freitagmittag, sitzt DFB-Präsident Bernd Neuendorf im eher schmucklosen Presseraum des Campus und bemüht sich, das abgelaufene Jahr in ein für den Verband und auch für den Präsidenten selbst gutes Licht zu rücken.

Eine gute Nachricht kann Neuendorf gleich zu Beginn verkünden: Der DFB rechnet für dieses Jahr mit einem ausgeglichenen Finanzergebnis nach Steuern, nachdem es im Jahr 2022 noch ein Minus von 4,2 Millionen Euro gegeben hatte. „Wir haben erhebliche Maßnahmen zur Konsolidierung ergriffen und auch schon umgesetzt, damit der Haushalt anders aussieht“, sagte Neuendorf.

Kosten für DFB-Campus drücken auf Bilanz

Auch für 2025 erwartet er einen ausgeglichenen Haushalt, was allerdings weiterhin einige Sparbemühungen braucht. Denn die hohen Bau- und Unterhaltungskosten für den schicken Campus drücken auf die Bilanz, wegen der mauen Ergebnisse der Männer-Nationalmannschaft fehlen die Einnahmen und dann wurde auch noch die Gemeinnützigkeit für die Jahre 2006 sowie 2014 und 2015 aberkannt – das allein riss ein Loch von 51 Millionen Euro in die Kasse.

Nun sieht es wieder besser aus, und besser soll es bald auch sportlich aussehen, wenn 2024 die EM im eigenen Land ansteht. Vorbereiten wird sich die Mannschaft von Julian Nagelsmann darauf in Thüringen, genauer: vom 26. bis 31. Mai im Spa- und Golfresort Weimarer Land in Blankenhain, wo während des Turniers die englische Nationalmannschaft gastiert. „Wir finden im Weimarer Land perfekte Bedingungen vor“, sagt Bundestrainer Julian Nagelsmann. Was man halt so sagt zu solchen Anlässen.

DFB hofft bei EM auf Halbfinal-Einzug

Die Zukunft malen sie sich bereits wieder in den hellsten Farben bei Deutschlands größtem Einzelsportverband: Neuendorf hat schon oft verkündet, dass er mit einer erfolgreichen EM rechnet und erfolgreich heißt: endlich mal wieder in die Runde der letzten Vier vorstoßen, mindestens. Und auch mit der Euphorie werde es schon werden, meint der Präsident und verweist auf die Zahlen: Allein fürs Finale gibt es bislang 2,3 Millionen Ticketnachfragen. Beim Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft in München gegen Schottland wollen 1,4 Millionen Fans im Stadion sein. „Die generelle Nachfrage ist wirklich überragend“, sagt Neuendorf. Noch so eine gute Nachricht.