Erfurt. Warum Sina Fuchs im weiteren Saisonverlauf für den deutschen Rekordmeister angreifen wird.

Der Weg durch die 2. Bundesliga Pro führt die Erfurter Volleyballerinnen ohne Sina Fuchs weiter. Wie der Verein Schwarz-Weiß Erfurt am Dienstag mitteilte, wechselte die Kapitänin zum Erstligisten Schwerin. Der Bundesliga-Zweite reagiert mit der Blitzverpflichtung der Angreiferin auf die anhaltend angespannte Persoinalsituation. Im Dezember ist aufgrund einiger Ausfälle bereits Diagonalangreiferin Marie Hänle vom Ligarivalen VfB Suhl verpflichtet worden.

Nun wechselt Sina Fuchs zum deutschen Rekordmeister, der vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde puktgleich mit Spitzenreiter Stuttgart ganz oben steht. Der Wechsel schwächt die Erfurterinnen, die mit 13 Siegen in 13 Partien das Unterhaus dominieren. „Nach Gesprächen mit Sina und dem Trainerstab haben wir entschieden, ihr den Wechsel zu ermöglichen“, sagte Schwarz-Weiß-Geschäftsführer Florian Völker. „Wir haben Vertrauen in unseren Kader, sodass wir glauben, unsere sportlichen Ziele trotz des Weggangs erreichen zu können. Sina hat hier einen vorbildlichen Job als Kapitänin gemacht, das junge Team mit ihrer Erfahrung geführt. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir wollten unserer Spielführerin nicht die Möglichkeit verwehren, mit 31 Jahren noch einmal so ein Angebot anzunehmen und mit einem absoluten Spitzenteam um die Deutsche Meisterschaft zu spielen“, so Völker weiter.

Weggang mit einem lachenden und weinenden Auge

Nicht leicht fiel die Entscheidung auch der Spielerin. Im Sommer war sie nach dem Rückzug der Erfurter aus der ersten Liga von Neuwied an die Gera gekommen, um dort einen Neuaufbau in der neu geschaffenen zweiten Liga Pro mitzugestalten. Sie fühlte sich in Erfurt wohl. Das Team holte Sieg zu Sieg. „Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Nur zu gerne hätte ich mit Schwarz-Weiß Erfurt, meinen Mädels und allem Drumherum Ende April die Meisterschaft auf dem Spielfeld gefeiert, wo wir auf einem guten Weg sind. Aber es ist die erste und vielleicht letzte Chance für mich, um eine Medaille oder die Deutsche Meisterschaft zu spielen. Ich bin froh, dass mir meine Mannschaft und die Verantwortlichen im Verein die Entscheidung nicht übelgenommen, mir viel Glück und Erfolg gewünscht haben.“

Am Samstag wird sie unter Umständen bereits mit auflaufen, wenn Schwerin die Roten Raben Vilsbiburg empfängt. Die Erfurterinnen hingegen stehen vor zwei Aufgaben. Am kommenden Samstag geht es darum, gegen Hamburg (6.) mit einem Heimsieg die Serie fortzusetzen (18 Uhr, Riethsporthalle). Tags darauf hofft die Mannschaft um Trainer Mateusz Zarczynski auf viele Zuschauer in Nordhausen. Dort bestreitet sie gegen die Ü41-Meistermannschaft des SVC Nordhausen ein Benefizspiel zu Gunsten der vom Hochwasser geschädigten Menschen in Windehausen (16 Uhr, Ballspielhalle Hesseröderstraße).