Marco Alles berichtet aus dem tschechischen Nove Mesto.

Das Wetter zum Auftakt der Biathlon-Weltmeisterschaften erinnert an trübe November-Tage. Über den Feldern rund um Nove Mesto liegt ein grauer Schleier. Von oben prasselt der Nieselregen herunter; mal mehr, mal weniger stark. Die ersten Besucher, die zur Vysocina-Arena schlendern, haben die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Andere tragen dünne Regencapes, um sich gegen die Nässe zu schützen. Von vorn bläst ein böiger Wind.

Sportchef Marco Alles.
Sportchef Marco Alles. © Erfurt | Marco Schmidt

Wintersport-Gefühle kommen bei sechs Grad Celsius nicht auf. Das weiße Band, das sich durch den Ochozawald schlängelt und auf dem die Skijäger am Mittwoch ihre ersten Sieger ermitteln, wirkt wie ein Fremdkörper in der braun-grünen Landschaft. Die Bedingungen stellen nicht nur die Athleten und Techniker vor große Herausforderungen. Auch für die tschechischen Organisatoren ist es ein Kraft- und Balanceakt.

Die Prognosen für die Titelkämpfe erscheinen düster. Weder Frost noch Schnee sind in Sicht; stattdessen Plusgrade und immer wieder Regen. Wenigstens die Reservedepots sind voll, sodass der schwindende Untergrund von den Helfern regelmäßig aufgefüllt werden kann. Rund 50.000 Kubikmeter Kunstschnee lagern laut Wettkampfchef Vlastimil Jakes am Rande der Strecken. Die Sportler nehmen es gelassen: „Wir sind es ja ein bisschen gewöhnt“, sagt Justus Strelow. Oberhof lässt grüßen.

Mehr zum Thema