Bad Langensalza. Im Auf und Ab geht Pokalsieger Metzingen als Sieger aus der Salza-Halle. Dem Thüringer HC bleibt in seiner 19. Bundesliga-Serie dennoch der dritte Platz.

Volles Haus, tolle Stimmung und nur kein Sieg als Garnitur: Trotz großen Rückenwindes durch die Rote Wand haben die Handballerinnen des Thüringer HC ihre Fans nicht mit einem Sieg zum Abschluss beschenken können. Vor 1373 Zuschauern verloren sie am Samstag mit einem 28:29 (13:13) zum zweiten Mal in dieser Serie gegen den TuS Metzingen. Dennoch beenden die Thüringerinnen ihre 19. Erstliga-Serie als Dritter. Im Falle eines Bensheimer Punktverlustes und eines eigenen Abschlusserfolges hätte es noch zur Wiederholung des Vizetitels aus dem vergangenen Jahr reichen können.

Der Podiumsplatz war den Thüringerinnen im Vorfeld des Saisonfinals in der Salza-Halle sicher gewesen. „Eine gute Saison“, ordnete Trainer Herbert Müller das Ergebnis im Vorfeld ein. Wohl wissend, dass eine „sehr gute“ mit dem zweiten Rang keinesfalls so weit entfernt gewesen wäre. Viermal in dieser Punkterunde verlor seine Mannschaft mit einem Tor Differenz. Selbst beim 33:35 (16:17) in Metzingen war mehr drin.

Ähnlich wie vor dreieinhalb Wochen in dem Nachholspiel beim Pokalsieger konnten die Thüringerinnen in der entscheidenden Phase nicht den Aufwind nutzen, noch einmal herangekommen zu sein. Johanna Reicherts zwölfter Treffer bildete 15 Sekunden vor der Sirene nur noch den Anschluss, nachdem von ihrem THC-Team kurz zuvor drei Chancen ausgelassen worden waren.

THC-Coach beklagt wieder versiebte Chancen

„Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, sagte Herbert Müller nach einem Duell auf Messers Schneide. In dem nahm der Gegner wieder einmal mit einem Treffer mehr beide Punkte mit. Erneut beklagte der THC-Coach die versiebten Chancen.

Das Manko im Abschluss hatte dem Gast von Beginn an in die Karten gespielt. Während Annika Lott nach langer Verletzungspause ihren Wiedereinstand gab, wurde das Spiel der Einheimischen in erster Linie von Top-Schützin Reichert getragen. Fünfmal war sie in den ersten 30 Minuten erfolgreich, aber ihr Team lag meist hinten.

Mit der Hereinnahme von Nathalie Hendrikse und Lydia Jakubisova kam nach einer Viertelstunde mehr Zug zum Tor. Die Niederländerin trug entscheidend bei, dass nach mehreren vergeblichen der Ausgleich gelang (12:12, 25.). Pech nur, aber auch symptomatisch für das Spiel der Einheimischen, dass ihr vierter Versuch nach drei Treffern im Gegenstoß am Pfosten landete. Ihr Team wäre so mit einer Führung in die Pause gegangen.

Bensheim im Fernduell abgeklärt

Bensheim war im Fernduell in dieser Phase abgeklärter, hatte nach einem 10:10-Zwischenstand ein 13:11 zur Pause herausgeworfen und setzte sich danach deutlich zum 30:23-Erfolg ab.

Der THC hingegen mühte sich. Er ließ trotz besserer Defensive weiter zu viel liegen. Bis die Älteste und die Jüngste einmal mehr das Spiel an sich rissen. Lydia Jakubisova, 42, verkürzte auf 23:24 (50.). Danach holte sie den Siebenmeter heraus, den Johanna Reichert, 22, verwandelte und zwei weitere Treffer zum erneuten Ausgleich folgen ließ (54.).

Das Momentum lag aufseiten des THC. Wieder. Im Hinspiel waren sie nach langem Rückstand sieben Minuten vor Ende sogar in Führung gegangen. Zu nutzen wussten es die Thüringerinnen auch diesmal nicht.