Oberhof. Der Biathlon-Olympiasieger hat ein Studium aufgenommen und hospitiert am Oberhofer Sportgymnasium.

Ex-Biathlet Sven Fischer will Trainer werden. Seit Herbst vergangenen Jahres ist der viermalige Olympiasieger an der Trainerakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Köln für ein duales Studium eingeschrieben. „Ich hatte schon in der DDR ein Diplomsportlehrer-Studium begonnen, musste es aber aufgeben, weil ich es mit meiner aktiven Laufbahn nicht vereinbar war“, sagt er.

Das Fernstudium kommt Fischer auch entgegen, weil es sehr praxisnah angelegt ist. Eine Woche im Monat besteht Präsenzpflicht, sonst ist Heimarbeit angesagt: „In meinem relativ hohen Alter musste ich zuerst wieder das Lernen lernen“, verrät der 49-Jährige. Zeit hatte er, da seine Vorträge für Unternehmen zur Mitarbeiter-Weiterbildung und Motivation coronabedingt auf Null heruntergefahren wurden.

Fischer will ZDF-Experte bleiben

Derzeit laufen die Gespräche mit dem ZDF zur Fortsetzung seiner Experten-Tätigkeit. „Ich hoffe, dass es in der bevorstehenden Saison in ähnlicher Form wie seit 2008 weitergeht“, sagt Fischer. Ein Jahr vorher hatte er seine aktive Laufbahn beendet und intensiv abtrainiert.

Aktuell ist er oft als Hospitant am Oberhofer Sportgymnasium bei der Trainingsgruppe von Holger Wick anzutreffen. Da unterstützt er die Trainer und schaut seinen zukünftigen Kollegen über die Schultern. In der Funktion wird er auch bei den deutschen Biathlon-Meisterschaften vom 4. bis 6. September in Altenberg tätig. „Ich wollte schon immer mit Talenten arbeiten. Das macht mir Spaß“, bekennt Fischer.

Das Studium wird bis zum Bachelor-Abschluss noch etwa drei Jahre dauern. Eventuell wird er danach – wie die Ex-Langläufer Axel Teichmann und Jens Filbrich – den Master-Abschluss in Leipzig anstreben. Als Trainer des Deutschen Skiverbandes am Stützpunkt Oberhof wäre er nach Frank Ullrich, Mark Kirchner und Peter Sendel der vierte Biathlon-Olympiasieger.