Bad Langensalza. Ina Großmann vom Thüringer HC ist optimistisch nach dem Auftakterfolg gegen Halle-Neustadt.

Das Ergebnis machte sie froh. Den Ausgang für sich selbst hatte sich Ina Großmann allerdings anders vorgestellt, als sich humpelnd mit einem Eispäckchen auf dem geschwollenen Knie mit ihren THC-Mitspielerinnen für das 34:17 (16:7) zu beglückwünschen. Einen Tag nach dem Auftakterfolg über Halle-Neustadt waren die Schmerzen indes nur noch halb so stark und die größten Sorgen bei der Linksaußen vom Tisch.

"Ich gehe davon aus, dass es nur ein Pferdekuss gewesen ist. Den blauen Fleck nehme ich noch am liebsten mit, wenn sonst nichts ist", sagte die 30-Jährige in der großen Hoffnung und im guten Gefühl, dass keine Bänder oder Sehnen verletzt worden sind. Das Treppensteigen ginge nur mühsam, das Beugen des Gelenks aber funktioniere ganz gut, sagte sie erleichtert. In ein paar Tagen sei das Ganze vielleicht schon Geschichte, fügte sie hoffnungsfroh mit Blick auf die erste Januarwoche an.

Am Mittwoch ist Bensheim in der Salzahalle zu Gast (19.30 Uhr). Am Sonntag (10. Januar) startet die Gruppenphase der European League mit dem Heimspiel gegen Astrachan (14 Uhr). Ordentlich gescheppert hatte es, als Großmann eine Viertelstunde vor Schluss beim Zug in die Lücke Knie an Knie mit Leonie Nowak zusammengerasselt war.

Gestützt von zwei Hallenserinnen musste die Nationalspielerin vom Feld und sah draußen mit schmerzverzerrter Miene zu, wie ihr THC die ersten Punkte in 2021 sicherstellte. Der unerwartete deutliche Erfolg bildete einen wichtigen Schritt aus der Krise. Dass in der letzten Viertelstunde beim Stand von 26:12 (45.) nichts mehr anbrennen konnte, daran besaß Ina Großmann eine große Aktie.

Fußte das klare Plus doch auf einem 5:0-Lauf zu Beginn. Die Anfangsphase, die Halle nach dessen Achtungsremis gegen Blomberg sofort den Zahn zog, prägte besonders auch die Linksaußen mit ihren drei Toren. Zwei Tempogegenstöße schloss sie ab, einmal war sie im Nachwurf nach dem abgewehrten Siebenmeter Marketa Jerabkovas erfolgreich.

Ärgerlich, dass sie danach bei zwei sicheren Würfen an Anica Gudelj scheiterte. "Ich hätte von unten mal auf oben wechseln müssen", sagte Großmann, nachdem Halles Torfrau etwa noch den Fuß an ihren flach geworfenen Ball bekommen hatte. "Aber ich bin nicht ganz unzufrieden. Durch den Start sind wir gut ins Spiel gekommen."

Emma Ekenman-Fernis kam auf die höchste Wurfausbeute (8 Tore). Dass eine Reihe klarer Chancen ungenutzt blieb, zog sich ungeachtet dessen durch die gesamte THC-Mannschaft. "Aber Gott sei Dank fiel das durch unsere gute Abwehr nicht ins Gewicht", sagte Großmann. THC-Trainer Herbert Müller hob neben dem guten Beginn ebenfalls die durchweg starke Defensivarbeit als Schlüssel für den Traumstart ins neue Jahr hervor. Das Haar in der Suppe wollte er eingedenk der übertroffenen Erwartungen nicht suchen.

"Die Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Das Ergebnis ist mehr, als wir erwarten konnten", freute er sich und bezeichnete sein Team als Wundertüte. Ina Großmann ist guter Dinge, dass von der THC-Mannschaft noch mehr zu erwarten ist: "Der Auftakt sollte uns Mut geben."