Rudolstadt. Nordhausens Oberligist verliert nicht nur 0:2 in Rudolstadt, sondern auch drei Spieler. Nun folgen nur noch Endspiele...

Mit wieder einem frühen Gegentor war das Unheil einmal mehr besiegelt. Es ist bereits das fünfte Spiel in Folge, in dem Fußball Oberligist Wacker Nordhausen in der Anfangsviertelstunde ein Gegentor kassiert, um dann den eigenen Plan komplett umzuwerfen. „Es ist enttäuschend. Ich bin enttäuscht. Wir müssen dann immer wieder anrennen und dann alle Kräfte mobilisieren, die dann eventuell in der Schlussphase fehlen“, so ein nach Worten ringender Wackertrainer Maximilian Dentz. Das Thüringenderby in Rudolstadt ging 0:2 verloren, was die Rolandstädter wieder stark in Bedrängnis bringt. Die Abstiegssorgen werden größer: „Nun ist jedes Spiel ein Endspiel. Wir müssen endlich wieder punkten. Nun darf es keine Ausrutscher mehr geben“, so Dentz weiter, der neben dem Spiel auch drei Spieler nun ersetzen muss. Die eigentlich, laut ihm, die Nachricht mit höchsten Negativfaktor an diesem Freitagabend. Paul Kohl holte sich in der Schlussphase dei Ampelkarte und Erik Schneider sowie Sabri Vaizov knickten unglücklich um und werden nach ersten Einschätzungen länger ausfallen. Bezeichnend das Bild von Vaizov. Er humpelte nach dem Spiel in Zeitlupentempo in Richtung Mannschaftsbus.

Im ersten Durchgang zeigten die Gäste aus Nordhausen wenig Ansehnliches. Nach nur 45 Sekunden klingelte es bereits im Wackertor. Benjamin Bahner machte per Kopf das Tor aber die Fahne des Linienrichters war oben – Abseits. Die Vorgabe, nicht schon wieder ein schnelles Gegentor zu bekommen war damit eigentlich schon wieder hinfällig. Es dauerte bis zur 14. Minute, dann war der Ball wirklich drin. Marco Riemer schickte Bahner in die Tiefe, hebelte damit die gesamte Defensive Nordhausens aus und der Offensivmann schob unbedrängt ein. Ein Tor, was zu einfach passierte und so gar nicht in den Plan von Maximilian Dentz passte. Aber auch in der Folge zeigte Nordhausen wenig bis gar nichts in Richtung gegnerisches Tor. Viel Gebolze und wenig Plan. Denn der eigentliche Plan - das Gegentor zu vermeiden - war hinfällig. Rudolstadt hingegen hatte zwei weitere gute Möglichkeiten. Maximilian Schlegel setzte den Ball an den Pfosten und kurze Zeit danach schlenzte er den Ball in Richtung Winkel. Nordhausen hatte eine Möglichkeit, die aber eher zufällig entstand. Elias Gorges bekam plötzlich die Kugel vor die Füße, setzte das Spielgerät aber aus sieben Metern weit über den Kasten. Da waren schon 37 Minuten gespielt. Kurz danach die Verletzung von Erik Schneider. Nach der Sperre für Felix Schwerdt eine weitere Schwächung im Spielaufbau Nordhausens.

Aber die Nordhäuser zeigten Moral und wurden nach dem Wechsel immer besser. Robert Knopp war über links stets gefährlich. Aber die wirklich zwingenden Chancen blieben zunächst aus. Als Knopp im Strafraum vermeintlich gefoult wurde, blieb der Pfiff zum Entsetzen der Gäste aus. Dentz versuchte dann alles und brachte die jungen Spieler Gabriel Ziegler und Kevin Schlesier, die noch in der A-Jugend spielen. Schlesier hatte in der 85. Minute auch die beste Möglichkeit im zweiten Durchgang, aber auch er schoss die Kugel aus acht Metern drüber. In der Nachspielzeit war es Marco Riemer, der den Deckel draufmachte. Zuvor musste Paul Kohl nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz. Eine in der Situation schwierige Entscheidung, die den Gastgebern freilich in die Karten spielte.

Nu muss Maximilian Dentz das Team unter der Woche wieder aufbauen und einmal mehr tief analysieren, damit die letzten Endspiele erfolgreich gestaltet werden.