Erfurt. Patrick Ecke ist beim FC Rot-Weiß Torwarttrainer und Teammanager. Im Sport-Talk mit unserer Zeitung erklärt er unter anderem den Wechsel im Erfurter Tor.

Patrick Ecke ist beim FC Rot-Weiß Erfurt der Mann für alle Fälle. Er arbeitet als Torwarttrainer und zieht als Teammanager die organisatorischen Fäden. Der 33-Jährige plant die Auswärtsfahrten, hilft den Spielern bei Behördengängen oder redet mit Spielerberatern. Im Sport-Talk spricht er über seinen kurios verlaufenen Wechsel nach Erfurt, das Spiel in Luckenwalde und den Tausch im Erfurter Tor.

Patrick Ecke über den wichtigen Heimsieg gegen den BFC …

Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen. Man weiß, man macht im Training vieles richtig und ist sich sicher, dass irgendwann der Erfolg wieder zurückkehren wird. Klar fragt man sich, woran es liegt, wenn man länger nicht gewinnt. Vieles ist einfach reine Kopfsache.

ein Sieg-Bier zum Anstoßen …

Für die Spieler ist das erlaubt. Das muss auch mal sein, wenn wir gewinnen. In Maßen ist das in Ordnung. Ohnehin trinkt nur eine Handvoll der Spieler bei uns überhaupt Alkohol. Die meisten Spieler wissen, wie wichtig auch eine gesunde Ernährung oder ein gesunder Schlaf für die Regeneration sind.

den Spielertausch im Tor …

Lukas Schellenberg hatte zu Beginn der Saison gute Spiele, besaß aber nie den Rückhalt der Fans. In den sozialen Medien wurden ihm Fehler angekreidet, die keine waren. Das macht etwas mit einem jungen Spieler. Man hat zuletzt gemerkt, ihn hemmt etwas. Er war nicht mehr so locker. Klar war letztlich die Leistung entscheidend für den Wechsel. Er hat gegen Cottbus und Greifswald auch Fehler gemacht. Wir haben das genau analysiert. Aber wir wollten Lukas auch aus der Schusslinie nehmen.

die Entscheidung zum Torwarttausch …

Wir wussten, Jean-Marie Plath kann vor diesem Hintergrund befreit aufspielen und würde keinen Druck verspüren. Trainer Fabian Gerber und ich hatten schon einige Spieltage den Gedanken zum Tausch. Nach dem Spiel bei Lok Leipzig saßen wir in der Kabine, haben alles analysiert, uns angeschaut und wussten, wir müssen eine Veränderung vornehmen.

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die künftige Besetzung im Tor …

Jean-Marie Plath wird auf jeden Fall am Sonntag gegen Luckenwalde im Tor stehen. Er hat es verdient und bekam ja auch schon im Pokal seine Einsätze. Langfristig haben wir aber noch nicht entschieden, wie es auf dieser Position weitergeht.

fehlende Torwarttalente in Deutschland …

Jean-Marie Plath ist erst 21. Auch ihm müssen wir Fehler zugestehen. Genau daraus lernen die Jungs. In Deutschland wird zu wenig auf junge Torhüter gesetzt. In der Bundesliga ist Noah Atubolu vom SC Freiburg mit seinen 21 eine Ausnahme. Auch er hat schon Fehler gemacht in der Bundesliga und der Europa League. Aber nur so können sich die Jungs weiterentwickeln. Dass wir nicht mehr das Land der Torhüter sind, liegt daran, dass junge Torhüter nur sehr selten solch eine Chance bekommen.

seinen kuriosen Wechsel nach Erfurt …

Wir haben im Februar 2022 mit dem SV Neuhof gegen Rot-Weiß einen Test bestritten. Mir ist dabei aufgefallen, dass sich die Torhüter alleine warm machten. Angelos Kerasidis, der damals in Erfurt gespielt hat, habe ich aus Spaß gefragt, ob Rot-Weiß keinen Torwarttrainer hat und ihm gesagt, er kann ja mal meine Nummer weitergeben. Sechs Wochen später klingelte mein Telefon, Fabian Gerber rief mich an. So bin ich nach Erfurt gekommen.

die Regionalliga-Tabellenspitze …

Ich glaube, die Mannschaft sollte sich erstmal auf das nächste Spiel besinnen und nicht schauen, was ganz oben los ist. Wir haben ja selbst gesehen, wie schnell es gehen kann. Dass wir nach sieben sieglosen Spielen einen Rückstand von nur sieben Punkten haben, zeigt die Ausgeglichenheit dieser Regionalliga. Jeder kann jeden schlagen. Wir können zur Winterpause schauen, wo wir stehen. Wenn dann der Rückstand nur noch drei Punkt beträgt, wäre das schön und würde sicher eine neue Euphorie entfachen.

das Spiel in Luckenwalde …

Dort wartet ein guter Gegner auf uns, der eklig und sehr körperbetont spielen wird. Luckenwalde hat ein klares Spielsystem und mit Jorden Winter einen jungen Stürmer, der sehr torgefährlich ist.

die Rivalität mit Jena …

Ich wohne seit Januar mit meiner Familie in Erfurt. Wir fühlen uns sehr wohl. Ich erlebe, welchen Stellenwert der Fußball hier hat. Es ist deshalb unsere Pflicht, das Bestmögliche zu tun, um ein gutes Saisonergebnis zu erreichen und den Erzrivalen hinter sich zu lassen.

Auswärtsspiel per Livestream

Funke Medien Thüringen, zu der diese Zeitung gehört, überträgt das nächste Auswärtsspiel des FC Rot-Weiß Erfurt am kommenden Sonntag beim FSV Luckenwalde auf seinen Internet-Portalen. Der Livestream startet 15 Minuten vor dem Anpfiff, der um 13 Uhr im Werner-Seelenbinder Stadion erfolgt. Für die Abonnenten ist die Übertragung gebührenfrei; für alle anderen Interessierten kostet die Regionalliga-Begegnung fünf Euro. Das Bewegtbild-Angebot von Funke wurde in dieser Saison ausgeweitet. Es gibt ein Kamerasystem mit Super-Zeitlupe. Zudem sind Zusammenfassungen des Spieltages online abrufbar.