Gräfenroda. In der Fußball-Kreisoberliga schlägt das Hielscher-Team Meisterschaftsmitfavorit Haarhausen 4:2, der nach 16 ungeschlagenen Spielen sich wieder eine Niederlage einfing

Mit einem 4:2-Sieg hat der FSV Gräfenroda den Tabellendritten Wachsenburg Haarhausen eindrucksvoll weggeputzt. Nun könnte die Hielscher-Elf auch noch die beiden verblieben Aufstiegskandidaten FSV 1928 Gräfinau-Angstedt (Sa., 15 Uhr) und am 1. Juni Germania Ilmenau gehörig ärgern. Entscheidet der Kreisoberliga-Vierte Gräfenroda womöglich den Kampf um den Meistertitel? Marcel Hielscher, der Trainer der Gräfenrodaer, ist diplomatisch: „Da bin ich auch gespannt. Wir haben einen guten Lauf, möchten unsere Erfolgsserie gern fortsetzen. Man merkt meinen Spielern an, wie sehr ihnen Fußball im Moment Spaß macht. Ich bin richtig stolz auf das, was sie derzeit zeigen.“

Stolz können die Gräfenrodaer Männer auf jeden Fall sein. Seit 25. Februar, ausgerechnet daheim gegen Schöndorf, sind sie unbesiegt, zehnmal. Tom Greßler ist mit 19 Toren drittbester Kreisoberliga-Torschütze und war gegen Haarhausen einer der entscheidenden Akteure. „Es läuft einfach sehr gut, jetzt wollen wir natürlich auch die anderen Teams vor uns ein bisschen ärgern. Wir haben nichts zu verlieren, aber auch nichts zu verschenken“, so der dreifache Torschütze beim mitreißenden 4:2 über Haarhausen vor Rekordkulisse von 175 Zuschauern.

Blitztor nach nicht einmal einer Minute

Schon nach 50 Sekunden gelang die Führung, nachdem Marcus Gottschalk irgendwie nicht energisch genug klären konnte und Tom Greßler ins Tor einschob (1.). Es blieb umkämpft und einen Schuss von Christoph Brandau ließ Keeper Christian Schlundt durchrutschen, dahinter lenkte Fabian Reimann den Ball zum 1:1 ins eigene Tor (10.). Und dann konnte Haarhausen Keeper Marcus Milkau einen scharfen Schuss nur prallen lassen, Greßler köpfte den zurückspringenden Ball über ihn zum 2:1 ins Netz (23.).

Tom Greßler stellt dreifach Weichen auf Sieg

Auch nach der Pause blieb es umkämpft und spannend, wobei sich Gräfenroda die drückenderen Gelegenheiten boten. Nach langem Solo passte der Ex-Ilmenauer Rudi Müllers nach rechts auf den freilaufenden Philipp Lange, der vom Strafraumeck aus an Wachsenburgs Keeper vorbei zum 3:1 abzog (64.). Entschieden war noch nichts, auch weil Haarhausen noch was vorhatte. Lukas Glaß zielte nach Wildenauer-Eingabe knapp neben das Tor (73.) und erst als der wuchtige Kopfball Greßlers nach Ecke Karl Fischers im hohen Bogen ins entlegene Eck köpfte, war der Sieg vorbestimmt (79.). Haarhausen kam nochmal, vergab durch Glaß (82.), handelte sich eine etwas überzogene Rote Karte nach Foul von Sebastian Gunkel an Greßler ein (90.) und verschoss schon in der zwölften Nachspielminute einen Handstrafstoß – Max Reimann klärte mit Schutzhand den Schuss von Nils Luther. Christoph Brandau scheiterte an Keeper Schlundt.

Gräfenrodas Fabian Reimann (links) versucht Haarhausens Maximilian Brandau abzudrängen. 
Gräfenrodas Fabian Reimann (links) versucht Haarhausens Maximilian Brandau abzudrängen.  © TA | René Röder

Dass die Haarhäuser nach 16 Spielen in Folge seit 1. Oktober in Bad Blankenburg (1:3) erstmals wieder verloren, ärgerte vor allem Trainer Ronald Hennemann. „Das ist sehr schade. Gräfenroda hat verdient gewonnen, auch weil wir zu fehlerbehaftet agierten, auch zu spät alles auf eine Karte gesetzt haben. Hätte Lukas Glaß seine beiden Chancen genutzt und wäre der Elfmeter hineingegangen, wer weiß...“

Für Haarhausen scheint so der Aufstiegskampf ad acta gelegt zu sein. Brisant wird dennoch die Schlussrundenbegegnung am 16. Juni, ausgerechnet in Gräfinau-Angstedt.