Artern. Der HV Artern verliert völlig unnötig zu Hause gegen die VSG Oberdorla 23:25 und hinterlässt viele Fragezeichen

Wenn es beim HV Artern eine Beständigkeit gibt, dann ist es die Unbeständigkeit. Nach dem Auswärtssieg in der Handball-Regionsoberliga bei der HSG Werratal II, folgte nun in der heimischen Kyffhäuser Arena vor erneut rund 200 Zuschauern eine Niederlage. In diesem Jahr gab es bisher Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage. Kurioserweise fanden die Siege nur auswärts statt und die Niederlagen zu Hause. So war die 23:25-Pleite gegen die VSG Oberdorla die sechste in dieser Saison und eine völlig vermeidbare.

„Kein Kommentar“, so die ernüchternde und kaum kürzer fassende Aussage von Trainer Alexander Littig. Doch er ließ sich noch einen Satz entlocken: „Was soll man dazu sagen. Es war ein großes Theater und mit Sicherheit kein Paradebeispiel für unseren Nachwuchs. Das macht einen richtig traurig.“

Die Hausherren müssen sich vor allem ankreiden lassen, dass sie im Angriff viel zu viele hochkarätige Chancen haben liegen lassen. Diese Schludrigkeit wurde nun bestraft. Bezeichnend der letzte Angriff der Arterner. Beim Stand von 23:24 hatten die Hausherren die Möglichkeit auf den Ausgleich. Aber ein überhasteter Wurf ging, wie des Öfteren, neben das Tor und die Gäste aus dem Unstrut-Hainich-Kreis bekamen noch eine Chance und hatten damit den Sieg sicher. Sie trafen noch einmal und stürzten damit die Gastgeber in das Tal der Tränen.

Schürt Unzufriedenheit bei einigen Spielern

„Es ist wahrlich schlimm. Was wir für Chancen liegengelassen haben. Zudem gab es das Gefühl, dass wir nicht alles gegeben haben, um das Ruder rumzureißen. Wir laufen fast die ganze Zeit einem Rückstand hinterher und das zermürbt einen. Es gibt kein Spiel bei uns, was wir mal dominieren, wo wir mal in der 45. Minute mit acht Toren führen und durchwechseln können. Das schürt natürlich Unzufriedenheit bei denen, die nicht so viel Einsatzzeit bekommen. Das kann ich sehr gut nachvollziehen“, sagte ebenfalls mit kritischen Worten Spielertrainer Mirko Hasl.

Nico Zimmermann, der angekündigt hat, dass es seine letzte Saison als aktiver Spieler sein wird, machte das 1:0 für Artern. Danach aber gingen die Gäste in Führung. Da wirkte das zwischenzeitliche 7:6 wie ein Strohfeuer. Oberdorla, für dessen Kampfgeist bekannt, bestrafte jeden Fehler und erarbeitete sich einen 12:10-Vorsprung zur Halbzeit.

Beim 21:22 vergeblich wieder Anschluss gefunden

Nach dem Wechsel legten die Gäste direkt zum 15:10 nach. Bis zum 18:22 aus Arterner Sicht hatte die VSG vieles unter Kontrolle und machte nur das, was nötig war. Denn es reichte an diesem Samstagabend. Zuvor aber trafen Paul Thiemar, Jann Josef Grosche und Sebastian Korsch in Folge zum 21:22. Plötzlich war bei noch gut sechs Minuten zu spielen alles wieder drin. Aber in der entscheidenden Phase versagten dem HV erneut die Nerven und so jubelten nur die Gäste, die im letzten Angriff, den Artern mit einer Manndeckung versuchte abzufangen, eiskalt blieben.