Jena. Nach mehrwöchiger Punktspielpause waren die Wartburgstädter im Auswärtsspiel sofort wieder voll da. Zwei Spieler brachten es sogar auf eine zweistellige Torausbeute.

Die Revanche glückte! Der ThSV Eisenach II hatte das Heimspiel gegen den HBV Jena mit 28:32 verloren, bejubelte am Samstagabend ausgelassen einen 33:31 (14:15)-Rückspielerfolg in der Zeiss-Stadt. Für Florian Müller wurden 12 Treffer (bei 15 Versuchen), für den mit einer Kopfbandage nach einer Augenbrauenverletzung spielenden Armend Alaj 10 Treffer (bei 14 Versuchen) notiert.

„Zweistellig zu treffen, das gelingt mir nicht alle Tage, war diese Saison das erste Mal. Mein Dank geht an Rückraumspieler Julius Brenner, der mich exzellent bediente“, erklärte Rechtsaußen Müller. „Vielleicht ist der Meisterschaftszug doch noch nicht abgefahren“, sinnierte der 19-jährige Linkshänder. Möglicherweise reicht, wenn der Erstplatzierte abwinkt, Tabellenplatz 2 zum Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga ...

„Die klar bessere Mannschaft trug den Sieg von dannen. Egal, welche Abwehrvariante der HBV Jena wählte, wir fanden die passenden Lösungen. Wir präsentierten uns als Einheit, die Spieler auf dem Parkett und die auf der Bank. Bei Provokationen blieben wir ruhig und besonnen. Unser Dank geht an die mitgereisten Fans, die für Heimspielatmosphäre sorgten“, strahlte Eisenachs Spielertrainer Qendrim Alaj. Sein Vorgänger auf der Bank des ThSV Eisenach II, Daniel Hellwig, jetzt Coach des HBV Jena, verließ wort- und grußlos Parkett und Halle.

Anfangs stotterte der ThSV-Angriffsmotor noch. Jenas Hendrik Vogt zog für die Gastgeber aus dem linken Rückraum zum 6:3 (8.) und 7:4 (11.) ab. Mit der Hereinnahme von Ole Gastrock-Mey im Innenblock gewann Eisenachs Abwehr mehr an Stabilität. Zudem nahm das Angriffsspiel der Eisenacher Fahrt auf. Jenas Trainer Daniel Hellwig registrierte das, versuchte mit einer Auszeit einzuwirken (14.). Florian Müller glich zum 7:7 aus (16.). Die Gastgeber stellten im Rückraum um. Die Gäste vermochten sich mehrfach nur auf Kosten von Strafwürfen zu wehren. Janko Pesic verwandelte vom Strich zum 10:8 (23.). Die Außen Ardit Ukaj und Florian Müller glichen zum 10:10 aus (25.). Es blieb völlig ausgeglichen. ThSV-Keeper Christian Trabert bediente den sprintenden Florian Müller zum 13:13 (29.), der kurz darauf den Führungstreffer für sein Team auf der Hand hatte, aber am Jenaer Schlussmann scheiterte. Stattdessen sorgte Hendrik Vogt mit einem Doppelpack für das 15:13 (30.). Der im gesamten Spielverlauf nicht zu stellende Armend Alaj traf zum 15:14-Halbzeitstand.

Nach Wiederanpfiff trafen die Gastgeber zum 16:14 (32.), zwei Bälle von Hendrik Vogt landeten am Holz des Eisenacher Gehäuses (33./34.). Armend traf zum 16:16-Ausgleich. Joel Stegner kann für Ardit Ukaj auf Linksaußen. Janko Pesic setzte einen Strafwurf an den rechten Pfosten des Eisenacher Kastens (37.). Florian Müller eroberte das Leder und versenkte zum 18:18 (38.). Hendrik Vogt egalisierte (19:19, 39.). Der letztmalige Gleichstand! Die Eisenacher forcierten ihr Angriffsspiel. Keeper Christian Trabert kaufte Hendrik Vogt das Leder ab (40.). Kurz darauf klappte der Kempa, Qendrim Alaj bediente den in den Kreis fliegenden Florian Müller zum 19:22 (44.). Armend Alaj und Florian Müller erhöhten auf 20:25 (47.). Auch eine offensive Abwehr der Hausherren, mit Janko Pesic vorgezogen, vermochte Eisenachs Angriffsflut zunächst nicht zu stoppen. Ballpassagen auf Rechtsaußen hieß das Erfolgsrezept. Armend Alaj narrte mit einfachen Finten aus dem Rückraum seine Gegenüber. Julius Brenner zog mit Überzeugung zum 22:28 ab (50.). Eine Vorentscheidung? Nein!

Für Ole Gastrock-Mey war nach der dritten Zeitstrafe die Partie beendet (50.). Ein Armend-Alaj-Ball verfehlte das Ziel, ein Kempa misslang. Jenas Keeper Patryk Wiacek traf zum 25:28 in den leeren ThSV-Kasten (52.). Es wurde noch einmal spannend. Laszlo Buglyo markierte den 28:29-Anschlusstreffer (54.). Der Sieg des ThSV Eisenach II wackelte. Janko Pesic verwandelte vom Strich zum 29:30 (55.). Armend Alaj übernahm Verantwortung, tankte sich zum 29:31 durch (56.). Janko Persic setzte einen Siebenmeter neben das ThSV-Gehäuse, Joel Stegner nutzte einen Qendrim-Alaj-Pass zum 29:32 (57.). Hubert Miklasz scheiterte im Siebenmeter-Duell am in der 54. Minute in den Eisenacher Kasten gekommenen Bastian Freitag (58.). Mit seinem 12. Treffer, einem überlegten Heber von Rechtsaußen zum 30:33 (59.), machte Florian Müller den Deckel drauf. Armend Alaj gab 15 Sekunden vor Ultimo, beim Stand von 31:33, das Leder nicht schnell genug frei, sah den roten Karton. Der fällige Strafwurf von Janko Pesic wurde eine Beute von Bastian Freitag. Der Rest war grenzenloser Jubel in den Eisenacher Reihen! „So kann es weitergehen, bis zum letzten Spieltag, dem Showdown in Mühlhausen“, erklärte ein aufgekratzter Qendrim Alaj.

: Trabert, Freitag, Büchner; Müller (12), Brenner (3), Urbach, Remenski (1), Stegner (1), Schlotzhauer, Cürten, Toelke, Ukaj (1), A. Alaj (10), Q. Alaj (5/1)

: HBV Jena 4/8 – ThSV Eisenach II 1/1

: HBV Jena 7 x 2 Min., ThSV Eisenach II 4 x 2 Min., Rot für Gastrock-Mey n. 3. ZS (50.), Rot für A. Alaj (60.)

: Klich/Pfefferkorn