Jena. Die Kunden für eine Weltneuheit aus Thüringen stehen schon Schlange. Was die Innovation leistet.

• In der Energiewende sind bestimmte Edelmetalle besonders gefragt.

• Das Unternehmen Supracon aus Jena ist an einem Entwicklungsprojekt beteiligt.

• Ziel war es, Vorkommen von Rohstoffen im Überflug zu finden.

Welche Bodenschätze verbergen sich in der Erde? Diese Frage soll sich künftig nach einem Überflug beantworten lassen. Das Unternehmen Supracon aus Jena hat gemeinsam mit Partnern ein Fluggerät entwickelt, das aus der Luft das Erdreich erkundet. Die Entwickler präsentierten ihre Neuheit am Donnerstag auf dem Innovationstag Mittelstand in Berlin.

Die Jenaer sind verantwortlich für den Detektor an Bord, der mit supraleitenden Sensoren arbeitet. Schon seit den 1960er Jahren widmeten sich Forschungsteams der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität dem Thema. Am Institut für Photonische Technologie und bei Supracon setzen sie diese Tradition fort und verwenden die Sensoren nun erstmals in der Lufterkundung.

Bodenschätze wie Kupfer, Nickel oder Lithium im Blick

Die Sensoren detektieren dabei Parameter wie die Leitfähigkeit, die Rückschlüsse auf die Bodenzusammensetzung erlauben. Kupfer, Nickel oder Lithium – in der Energiewende besonders gefragt – sollen sich so besser finden lassen. Gegenüber herkömmlichen Sensoren haben die supraleitenden Exemplare große Vorteile. Sie sind sensitiver, erlauben also exaktere Aussagen über den Untergrund. Und das bis in einen Kilometer Tiefe, sagt Supracon-Vorstand Matthias Meyer. Das Unternehmen mit 40 Mitarbeitenden tüftelt seit zehn Jahren an der Innovation.

Ein Hubschrauber befördert das Fluggerät, das der kanadische Partner „DIAS airborne“ entwickelt hat, etwa 30 Meter über dem Boden mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde. Das Gerät analysiert 50 bis 100 Meter breite Geländebahnen auf mögliche Bodenschätze. Vorteil der Methode: In kurzer Zeit lassen sich größere Felder untersuchen.

Großes Interesse von Kunden an Neuentwicklung

„Wir beginnen gerade, das Fluggerät bei Referenzkunden zu erproben“, sagt Meyer. Der Markteintritt sei für 2024 geplant. Besonders großes Interesse verzeichnet das Konsortium aus Kanada. „Die Kunden stehen Schlange. Die Technologie ist sehr gefragt“, sagt der Firmenchef. Deshalb wird das Projekt auch als gutes Beispiel für ein Förderprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums beim Kongress in Berlin vorgestellt.

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