Jena. Das Jenaer Wahrzeichen trägt einen neuen Schriftzug: Dafür war ein Spezialunternehmen aus Jena im Einsatz.

Jena hat seine Landmarke zurück: Am Jentower ist in luftiger Höhe wieder ein Schriftzug angebracht. Wenn der finale Test am Freitag erfolgreich ist, leuchtet der Name des Turms ab sofort wieder in den Abendstunden.

Nach der Sanierung des einstigen Uniturms vor 22 Jahren hatte der Softwarehersteller Intershop einen Großteil der Mietflächen übernommen und den Firmennamen mit 2,70 Meter hohen Buchstaben an der Spitze des Turmes installieren lassen. Im Jahr 2020 zog das Unternehmen um. Laut Intershop war damals der Versuch gescheitert, die weitere Nutzung der Reklamefläche zu vereinbaren. Deshalb wurde der Schriftzug abgebaut.

Stadt Jena bremste futuristische Idee aus

Turmeigner Josef Saller aus Weimar hatte andere Pläne. Er wollte in luftiger Höhe eine Videowand anbringen, um einen besonderen Blickpunkt zu schaffen. Die Stadt Jena lehnte den entsprechenden Antrag aber mit einer zwölfseitigen Begründung ab. Viele Jenaerinnen und Jenaer wünschten sich aber, dass das höchste Thüringer Gebäude wieder einen Leuchtpunkt bekommen sollte.

Saller wollte nun die Bedeutung des Wahrzeichens unterstreichen und entschied sich für den Schriftzug Jentower. Die Buchstaben haben ähnliche Dimensionen wie der einstige Intershop-Schriftzug, was die Installation aufwändig machte. Wie damals stellte die Leipziger Firma NEL die Elemente her. Das Jenaer Spezialunternehmen „Der Turmfalke“ transportierte die Bauteile Stück für Stück mit den Fassadenaufzügen, die normalerweise für die Fensterreinigung genutzt werden, in 116 Meter Höhe. „Insgesamt waren 30 Fahrten nötig. Am aufwendigsten war die Installation des Buchstabens W“, sagt Firmenchef Christian Hartmann.

Deutlich weniger Energieverbrauch als vorheriger Schriftzug

Während 165 individuell geschwungene Leuchtröhren aus Klarglas mit Rotentladung den früheren Schriftzug zum Leuchten brachten, ist heute energiesparende Technik installiert.

Mit einem Fassadenaufzug bringen die Mitarbeiter die Teile der Buchstaben nach oben.
Mit einem Fassadenaufzug bringen die Mitarbeiter die Teile der Buchstaben nach oben. © Tino Zippel

Ein schmaler ökologischer Fußabdruck sei dem Unternehmen Saller-Gewerbebau sehr wichtig, sagt ein Sprecher. Ziel sei, nicht nur nachhaltig zu bauen, sondern auch möglichst wenig Energie einzusetzen. Deshalb wandeln auf dem Dach des Turmsockels – darin befindet sich das Einkaufszentrum Neue Mitte, das im Oktober sein 20-Jähriges feiert – Solarzellen Sonnenlicht in Strom. Die Höhe der Investitionskosten für die Leuchtreklame nennt der Sprecher auf Anfrage nicht.

Ursprünglich waren drei Schriftzüge am Jenaer Turm geplant

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