Jena. Reparieren statt wegwerfen: Zu DDR-Zeiten waren die Dienste einer Produktionsgenossenschaft in Jena sehr begehrt.

Heutzutage versucht die Thüringer Landesregierung, mit dem Reparaturbonus die Lust der Bürgerinnen und Bürger zu steigern, defekte Technik reparieren zu lassen statt direkt zum Neukauf zu schreiten. Zu DDR-Zeiten war es ganz selbstverständlich, defekte Geräte zur Reparatur zu bringen, weil ein Neukauf in der Mangelwirtschaft größere Umstände machte. Erste Anlaufstelle in Jena war die PGH Heinrich Hertz, die Technik wieder auf Vordermann gebracht hat.

Die 1957 gegründete Produktionsgenossenschaft des Handwerks kümmerte sich um streikende Unterhaltungselektronik. Die Techniker reparierten aber nicht nur Fernseher oder Schallplattenspieler, sondern auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen.

Hinweis auf Garantieansprüche bei der Abgabe der Reparaturgüter notwendig

Bei der Reparaturannahme erinnerte ein großes Schild daran, dass Garantieansprüche bereits bei der Abgabe geltend zu machen sind. Die ausgefüllte Garantieurkunde musste zwingend vorgelegt werden, um bei einem Defekt kurz nach dem Kauf eine kostenfreie Reparatur zu erhalten.

Ferner wird darauf verwiesen, dass aus technischen Gründen die Kunden, die einen Kassettenrekorder abgegeben haben, für den Funktionstest bei der Abholung eine eigene Kassette mitbringen müssen. Die Überprüfung sollten sie auch selbst vornehmen.

Diese Folgen unserer Serie Handel zu DDR-Zeiten sind bereits erschienen:

• Nahversorger in der Leninstraße in Jena: Wie es im Konsum um die Ecke aussah

• Rummel kommt in die Stadt: Wie Jena sein Mai-Volksfest zu DDR-Zeiten feierte

• Repariert statt weggeworfen: VEB HDR Jena flickte selbst Regenschirme

• Mischbrot für 62 Pfennig: Spezialladen für Brot und Brötchen in Jena

• Wie Menschen in Jena an Baustoffe kamen: Baumarkt mit Bückware

• Neueröffnung in der Grietgasse: Erster Besuch in Konsum-Kaufhalle