Jena. Verdi erhöht den Druck auf Arbeitgeber und spricht von deutlichen Einschränkungen. Das müssen Patienten beachten.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft die Beschäftigten des Universitätsklinikums Jena (UKJ) am Donnerstag und Freitag zu einem Warnstreik auf. Verdi hat an diesen beiden Tagen bundesweit einen Branchenstreik im Gesundheitswesen ausgerufen.

Am UKJ sei für beide Warnstreiktage mit Einschränkungen zu rechnen. „Dass Operationen und Behandlungen verschoben werden müssen, liegt allein in der Verantwortung der Arbeitgeber, die in zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt haben“, sagt Philipp Motzke, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das Klinikum.

Die Notfallversorgung sei abgesichert. In mehreren Bereichen sei mit massiven Ausfällen zu rechnen, einige Stationen und Bereiche würden vollständig geschlossen beziehungsweise nur mit reduzierter Bettenzahl zur Verfügung stehen.

Patienten werden vorab informiert

In einer Mitteilung des Klinikums heißt es zudem, dass Patientinnen und Patienten vorab informiert werden, wenn ihre Behandlungstermine nicht stattfinden können. "Wir gehen auch in einigen stationären Bereichen und im OP-Bereich von einer reduzierten Arbeitsfähigkeit aus und bereiten uns darauf entsprechend vor". Entstehende Beeinträchtigungen bedaure das Universitätsklinikum Jena, bedankt sich aber auch für das Verständnis. Man sei an den Tarifvertrag der Länder gebunden. "Es ist in unserem Interesse, dass uns der angestrebte Tarifabschluss faire Angebote für Beschäftigte und künftige Beschäftigte am UKJ ermöglicht". Man wolle aber schnellstmöglich und im vollen Umfang die ausgefallenen Behandlungen nachholen, heißt es weiter.

500 Teilnehmer bei Kundgebung

Gehe es nach der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, sollten die Beschäftigten von der Gehaltsentwicklung in kommunalen Einrichtungen abgekoppelt werden. Das ließen sich die Beschäftigten am Klinikum nicht gefallen, sagt Motzke.

Bereits am Montag haben die Hochschulwarnstreiks in Jena Auswirkungen gezeigt. Es seien Mensen und Bibliotheken geschlossen worden und Lehrveranstaltungen ausgefallen, hieß es von Seiten der Gewerkschaft. Zu einer Kundgebung in der Stadt seien etwa 500 Menschen gekommen. Auch am 23. November sind die Beschäftigten der Friedrich-Schiller-Universität, der Ernst-Abbe Hochschule und des Studierendenwerkes zum Warnstreik aufgerufen.

Die Warnstreiks im Rahmen der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder fielen mit einem Aktionstag an Hochschulen zusammen, an dem sich Unis in mehr als 50 Städten beteiligten. Gefordert wurden etwa 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten und ein Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte.

Einschränkungen am Klinikum: Verdi ruft zum ganztägigen Streik in Jena auf