Coburg. Der finanziell angeschlagene Klinikverbund Regiomed mit Häusern in Bayern und Thüringen geht den Weg in die Insolvenz. Zuvor war eine Lösung mit den beteiligten Kommunen gescheitert.

Die Kliniken der Regiomed-Gruppe mit Häusern in Oberfranken und Thüringen haben einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Dieser sei am Dienstag an das Amtsgericht Nürnberg gerichtet worden, teilte ein Sprecher in Coburg mit. Zuvor war eine Übernahme der finanziell angeschlagenen Krankenhäuser durch die beteiligten Kommunen gescheitert. Stadt und Landkreis Coburg hatten sich gegen eine solche Lösung gestellt.

Der Klinikverbund begründete den Schritt mit massiv gestiegenen Sach- und Personalkosten, Fachkräftemangel und Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Das Verfahren umfasst demnach die Kliniken der Gruppe in Coburg, Lichtenfels, Hildburghausen, Neustadt und Sonneberg sowie die zugehörigen Seniorenzentren, Wohnheime und den Rettungsdienst.

Betrieb soll während Insolvenz weiterlaufen

Der Betrieb in sämtlichen Einrichtungen soll während der Insolvenz in Gänze aufrechterhalten und Gehälter und Löhne weiter bezahlt werden. Die Versorgung der Patienten und Bewohner sei sichergestellt und der Rettungsdienst wie bisher erreichbar, hieß es. Mit allen Beteiligten soll nun eine Umstrukturierung der Gruppe erarbeitet werden.

Nicht Teil des nun gestellten Antrags sind demnach die Reha-Klinik in Masserberg, das medizinische Versorgungszentrum in Coburg, die Regiomed Service GmbH und die Medical School. Für die medizinischen Versorgungszentren in Lichtenfels und Neustadt, das Ambulante Zentrum Henneberger Land sowie die zugehörigen Einrichtungen bereitet der Verbund den Angaben nach ebenfalls Anträge auf Insolvenz in Eigenverwaltung vor.

Regiomed hat nach eigenen Angaben 5000 Beschäftigte an etwa einem Dutzend Standorten. Das Unternehmen betreibt Akut- und Reha-Kliniken, medizinische Versorgungszentren (MVZ), Rettungsdienste und Seniorenzentren.

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