Leipzig/Erfurt. Am zweiten Tag des Streiks der Lokomotiveführer haben sich die Reisenden nach Angaben der Deutschen Bahn offensichtlich gut eingestellt.

Am zweiten Tag des bundesweiten Lokführerstreiks ist der Notfahrplan der Bahn zufolge erneut angelaufen. Die Reisenden hätten sich offensichtlich darauf gut eingestellt, sagte eine Bahnsprecherin in Leipzig am Donnerstag. Es habe am ersten Streiktag am Mittwoch keine übervollen Züge oder lange Warteschlangen an den Bahn-Informationszentren gegeben. Die Internetseite und die Sonder-Hotline der Bahn würden gut genutzt. Dort könnten jetzt schon die aktualisierten Fahrpläne vor allem für den Regionalverkehr am morgigen Freitag eingesehen werden.

Im Fernverkehr fuhren der Sprecherin zufolge bundesweit rund 20 Prozent der Züge. Im Nahverkehr informiere die Bahn einen Tag im Voraus über bestätigte Verbindungen. Kaum Probleme meldeten private Bahn-Konkurrenten, deren Lokführer nicht streiken.

Im Nahverkehr werden Busse eingesetzt

Im Fernverkehr rollten auf der Nord-Süd-Schiene noch einige Züge - von München über Erfurt und Leipzig nach Berlin und Hamburg. Es sollten der Sprecherin zufolge besonders lange Züge eingesetzt werden. Dresden und Magdeburg seien durch Regionalzüge über Leipzig angebunden. Von Dresden gab es noch eine Intercity-Verbindung nach Prag.

Erhebliche Einschränkungen gebe es im Nahverkehr, sagte die Sprecherin. Es würden auch Busse eingesetzt. Wer seine Reise verschieben könne, solle das tun.

Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitag um 18.00 Uhr. Am Dienstagabend war der Konzern am Landesarbeitsgericht in Frankfurt auch in zweiter Instanz mit dem Versuch gescheitert, den Streik stoppen zu lassen. Im Güterverkehr hatten bereits erste Lokführer die Arbeit ungeachtet der ausstehenden Entscheidung niedergelegt. Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab.