Erfurt. Trotz einer steigenden Erwerbslosigkeit sieht der Chef der Arbeitsagenturen aufgrund gemeldeter offener Stellen eine Frühjahrsbelebung.

Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im Februar 2024 leicht angestiegen. So sind aktuell 71.697 Arbeitslose gemeldet, 443 mehr als im Vormonat. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6610 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 350 mehr als im Februar 2023. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen in Thüringen noch 66.927 Arbeitslose.

Die Arbeitslosenquote liegt aktuelle bei 6,5 Prozent, im Februar vergangenen Jahres lag sie noch bei 6,1 Prozent. Im Ländervergleich liegt die Arbeitslosigkeit in Thüringen damit aktuell unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bremen.

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„Im Februar stieg die Arbeitslosigkeit in Thüringen leicht an, was untypisch für diese Jahreszeit ist. Dennoch haben mehr Menschen im Vergleich zum Vormonat eine Beschäftigung gefunden“, erläuterte der Chef der Arbeitsagenturen im Freistaat, Markus Behrens, die Entwicklung. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist teilweise auf das Ende von Ausbildungen zurückzuführen. „Es ist zu hoffen, dass diese jungen Fachkräfte trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen bald ihre berufliche Laufbahn beginnen können“, so Behrens.

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„Der Thüringer Arbeitsmarkt ist aufnahmebereit. Für die Betriebe stehen die Chancen gut, Nachwuchs zu finden. Dennoch ist die Landespolitik gefragt, Jugendlichen noch gezielter Perspektiven zu bieten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Wirtschaft Thüringen, Matthias Kreft. Dazu ist eine Standortkampagne zu Karrierechancen in Thüringen notwendig. Darüber hinaus müssen die Rahmenbedingungen für Ausbildungen in Thüringen verbessert werden. Dazu gehöre der Ausbau des Nahverkehrs, damit Jugendliche ohne Auto die Betriebe erreichen.