Erfurt. Straßenbahnen sind ein umweltfreundliches Verkehrsmittel. In Thüringen wird das Angebot ausgebaut. Allein die Landeshauptstadt Erfurt erhält zehn neue Fahrzeuge.

Straßenbahnfahren soll in Erfurt komfortabler werden – zehn neue Fahrzeuge will die Landeshauptstadt kaufen. Das Land unterstützt die Anschaffung mit 20 Millionen Euro und damit etwa der Hälfte der Kosten, wie Stadt und Infrastrukturministerium am Montag in Erfurt mitteilten. Eingesetzt werden sollen die neuen Bahnen voraussichtlich bis Ende 2026. Insgesamt wird im Freistaat nach Ministeriumsangaben in den Ausbau des Straßenbahnverkehrs in den Städten Erfurt, Jena, Gera, Nordhausen und Gotha investiert. Das gesamte Straßenbahnnetz in Thüringen umfasst mehr als 240 Kilometer.

„Unser Ziel ist es, die Kommunen und Verkehrsunternehmen beim Ausbau des klimafreundlichen Nahverkehrs und der kommunalen Verkehrswende zu unterstützen“, erklärte Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke). Es gehe darum, „mehr Mobilität durch weniger Verkehr zu schaffen. Investitionen in Straßenbahnen und -netze gehörten zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Dafür hätten EU, Bund und Land in dieser Legislaturperiode rund 160 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Neue Straßenbahnlinie geplant

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) verwies auf Pläne für eine neue Straßenbahnlinie 9 im Osten der Landeshauptstadt. Die neuen Bahnen würden zur Verbesserung des Angebots und für den Ausbau des Netzes gebraucht.

Nach Ministeriumsangaben wurde der Kauf von insgesamt 38 neuen Straßenbahnen seit 2018 mit rund 69 Millionen Euro unterstützt. Davon kamen 37 Millionen Euro von der EU. 14 Bahnen gingen nach Erfurt, 24 nach Jena.

Weitere 25 neue Fahrzeuge, darunter auch für Gera, sollen im Zeitraum bis 2027 angeschafft werden – auch an deren Finanzierung beteiligten sich Land und EU mit zweistelligen Millionenbeträgen. In Erfurt, Gera und Jena sei das Angebot in den vergangenen Jahren schrittweise zu einem Stadtbahnnetz ausgebaut worden. In Nordhausen und Gotha sei ein großer Teil der vorhandenen Strecken erneuert worden.

Rund 100 Kilometern umfasst das Erfurter Straßenbahnnetz nach Angaben des Landesamtes für Bau und Verkehr. Etwa 50 Kilometer seien es in Jena und 45 Kilometer in Gera. In der Stadt Gotha sind es nach den Angaben mehr als 36 Kilometer. Eine Besonderheit von Gotha ist neben den städtischen Strecken die Thüringerwaldbahn, eine Überlandstraßenbahn nach Bad Tabarz. Das kleinste Netz hat laut Landesamt Nordhausen mit 14,5 Kilometern.

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