Erfurt. Der nächste Ausstand hat begonnen. Seit Donnerstagmorgen müssen sich Reisende und Pendler um Alternativen kümmern oder Geduld beweisen. Und es könnte noch problematischer werden.

Am frühen Donnerstagmorgen hat auch in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt der Lokführerstreik im Personenverkehr begonnen. Es seien starke Einschränkungen im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr zu erwarten, sagte eine Sprecherin der Bahn am Morgen. „Es gibt ein Grundangebot mit vereinzelten Verbindungen.“ Fahrgäste sollten sich vor ihrer Reise über den Fahrplan informieren.

Nach Angaben der Bahnsprecherin sieht das Grundangebot vor allem Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse vor. Nach Hamburg über Berlin und auch über Erfurt nach Nürnberg und München werden demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt. Außerdem gilt bei der Deutschen Bahn erneut eine besondere Kulanzregelung: Wer auf seine Reise in der Zeit des GDL-Streiks verzichten möchte, kann laut Bahn seine Tickets zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben und Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

Fünfter Streik seit November

Die GDL hatte am Montag zu dem 35-stündigen Streik im Tarifstreit mit der Bahn aufgerufen. Es ist bereits der fünfte Ausstand im seit November laufenden Konflikt. Die Bahn rechnet bundesweit mit starken Einschränkungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Knackpunkt der Tarifauseinandersetzung ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Eine vierwöchige Verhandlungsphase hinter verschlossenen Türen war vergangene Woche trotz des Einsatzes externer Vermittler gescheitert. Die Gewerkschaft will nun künftige Streiks deutlich kurzfristiger ankündigen als bisher.

Die Mitbewerber der Deutschen Bahn sind von dem Lokführerstreik nicht direkt betroffen. Es könnte aber Einschränkungen geben, wenn die für diese Verkehre relevanten Stellwerke sich am Streik beteiligen.

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