Erfurt. Die finanzielle Schieflage von Unternehmen in Thüringen bedroht rund 2700 Arbeitsplätze.

Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes vom Freitag zu Firmenpleiten in der Zeit von Januar bis Ende September 2019 hervor. In diesem Zeitraum mussten 174 Betriebe einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung stellen. Das war fast ein Drittel weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.

Besonders betroffen waren dabei trotz des derzeitigen Baubooms insgesamt 31 Firmen aus dem Baugewerbe. 26 Insolvenzverfahren registrierten die Amtsgerichte außerdem von Industrieunternehmen, 20 im Bereich Kfz-Handel und Autowerkstätten.

Bau und Industrie besonders betroffen

Insgesamt wurden bis Ende September in Thüringen rund 1700 Insolvenzverfahren entschieden. Dabei ging es um offene Rechnungen oder andere Gläubigerforderungen mit einem Gesamtvolumen von rund 460 Millionen Euro. Etwa 91 Prozent der Insolvenzverfahren wurden eröffnet. Damit besteht die Chance, dass zumindest ein Teil der Gläubigerforderungen bedient werden kann.

Mehr als 1100 Insolvenzverfahren betrafen schließlich überschuldete Verbraucher. Diese Zahl sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 44 Verfahren.